SCHWAIKHEIM. Das deutsche CDU-Mitglied mit kurdischen Wurzeln Salahdin Koban hat die Multi-Kulti-Politik der Bundesregierung beklagt und den Deutschen Selbsthaß vorgeworfen. „Die Multikulti-Politik, wie wir sie betreiben, funktioniert nicht“, sagte er der Welt.
Man könne nichts von Einwanderern und Flüchtlingen verlangen, „wenn wir selbst nicht klar definieren, was wir sein wollen“. Koban plädiert deswegen für einen neuen Patriotismus. „Jeder kann Deutscher sein, unabhängig von seiner Ethnie oder Konfession. Dann aber gelten für alle dieselben Regeln.“
Scharfe Kritik an Özil
Koban kritisierte in dem Zusammenhang den kulturellen Rabatt für manche ausländische Straftäter vor Gericht. „Es ist doch furchtbar, wenn eine Schwangere getötet wird und der Täter wegen seines kulturellen oder religiösen Hintergrundes ein milderes Urteil bekommt.“
Für den mangelnden Respekt, den viele Migranten Deutschen entgegenbrächten, macht Koban aber auch die Einheimischen verantwortlich. Sein Befund: „Viele Migranten können mit dem Selbsthaß einiger Deutscher gegen ihr Land und ihre Vergangenheit überhaupt nichts anfangen.“ Dennoch finde er es traurig, wenn Migranten Deutsche mit Worten wie „Kartoffel“ herabwürdigten und sich selbst nicht als Deutsche definierten.
Hart ging Koban mit dem früheren deutschen Nationalspieler Mesut Özil ins Gericht. Dieser sei nicht das Musterbeispiel für Integration, als das er oft dargestellt worden sei. „Er hat sportlich viel für Deutschland geleistet, aber: Er spricht wirklich kein gutes Deutsch. Er singt die Nationalhymne nicht mit. Und da frage ich mich: Warum tut er sich damit schwer, wenn er sich doch für Deutschland entschieden hat?“ (tb)