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Diskussion um Moscheeverbände: Innenministerium hält an Zusammenarbeit mit Ditib fest

Diskussion um Moscheeverbände: Innenministerium hält an Zusammenarbeit mit Ditib fest

Diskussion um Moscheeverbände: Innenministerium hält an Zusammenarbeit mit Ditib fest

Gläubige in der Ditib-Zentralmoschee in Köln: Das Bundesinnenministerium bekräftigt die Zusammenarbeit mit dem Verein
Gläubige in der Ditib-Zentralmoschee in Köln: Das Bundesinnenministerium bekräftigt die Zusammenarbeit mit dem Verein
Gläubige in der Ditib-Zentralmoschee in Köln: Das Bundesinnenministerium bekräftigt die Zusammenarbeit mit dem Verein Foto: picture alliance/Marius Becker/dpa
Diskussion um Moscheeverbände
 

Innenministerium hält an Zusammenarbeit mit Ditib fest

Der Staatssekretär des Bundesinnenministeriums, Markus Kerber, hat die Zusammenarbeit seiner Behörde mit dem Moscheeverein Ditib bekräftigt. Dessen jüngere Mitglieder lösten sich zunehmend von Einflüssen aus dem Ausland. Zudem bildeten mittlerweile fünf islamische Verbände ihre Imame in Deutschland aus.
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BERLIN. Der Staatssekretär des Bundesinnenministeriums, Markus Kerber, hat die Zusammenarbeit seiner Behörde mit dem Moscheeverein Ditib bekräftigt. Jüngere Funktionäre seien „in Deutschland verwurzelt“. Er beobachte einen „Generationenwechsel“, bei dem hier geborene Moslems zunehmend Wert auf eine Unabhängigkeit von Einflüssen aus der Türkei legten, schilderte er anläßlich der Islamkonferenz am Dienstag dem ARD-„Morgenmagazin“.

Es gebe mittlerweile fünf islamische Verbände, die ihre Imame in Deutschland ausbildeten, statt Prediger aus dem Ausland zu holen. Grund dafür sei, daß ihre Jugendlichen Mitglieder kaum noch türkisch oder arabisch sprächen und sich ausdrücklich eine „Betreuung durch deutschsprachige Imame oder Religionspädagogen“ wünschten.

Der religionspolitische Sprecher der FDP im Bundestag, Benjamin Strasser, lobte die Ausbildung von Imamen in der Bundesrepublik. Damit könne verhindert werden, daß Prediger aus dem Ausland finanziert und in ihrer Position gesteuert würden.

Rechtsextremismus sei Schuld an Islamismus

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, bezeichnete die hiesige Ausbildung von Imamen als längst überfällig. „Aufklärung in der Religion bedeutet am Ende auch Immunisierung gegen Extremismus“, führte er gegenüber dem RBB-Inforadio

aus. Viele radikale Gläubige hätten islamischen Gemeinschaften in Deutschland den Rücken gekehrt.

Seiner Ansicht nach begünstige Rechtsextremismus andere extremistische Phänomene. Das führe dann zu einem „Wettstreit“ der Ideologien. Ziel müsse es sein, das „Umfeld von Extremisten“ wieder für die islamischen Gemeinden zu gewinnen und seelsorgerisch zu betreuen.

Geeignete Vorbilder könnten Extremismus vorbeugen

Der islamistische Attentäter vom Breitscheidplatz, Anis Amri, soll noch kurz vor seiner Tat eine Moschee im Berliner Bezirk Moabit besucht haben. Auch der Attentäter aus Wien hatte Kontakt zu zwei Moscheen, durch die er sich laut dem österreichischen Verfassungsschutz radikalisiert hat.

Ein wichtiger Schritt zur Prävention islamistischer Radikalisierung sei es, geeignete Vorbilder für Jugendliche zu schaffen, sagte der Psychologe und Islamexperte Ahmad Mansour im ARD-„Morgenmagazin“. Solche könnten beispielsweise Moslems sein, die selbst ihre Heimat verlassen hätten aber in der deutschen Gesellschaft angekommen seien. (zit)

Gläubige in der Ditib-Zentralmoschee in Köln: Das Bundesinnenministerium bekräftigt die Zusammenarbeit mit dem Verein Foto: picture alliance/Marius Becker/dpa
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