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Migration und Bildung: Hälfte der Einwanderer fällt beim Sprachtest durch

Migration und Bildung: Hälfte der Einwanderer fällt beim Sprachtest durch

Migration und Bildung: Hälfte der Einwanderer fällt beim Sprachtest durch

Zuwanderer folgen dem Sprachunterricht (Archivbild) (c) dpa
Zuwanderer folgen dem Sprachunterricht (Archivbild) (c) dpa
Zuwanderer folgen dem Sprachunterricht (Archivbild) (c) dpa
Migration und Bildung
 

Hälfte der Einwanderer fällt beim Sprachtest durch

Jeder zweite Zuwanderer hat im vergangenen Jahr seinen Deutschtest nicht bestanden. Das verdeutliche, „daß vielen Migranten die notwendige Lernkultur oder der Integrationswille fehlt“, kritisierte der AfD-Bundestagsabgeordnete René Springer.
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BERLIN. Jeder zweite Zuwanderer hat im vergangenen Jahr seinen Deutschtest nicht bestanden. Von 135.799 Migranten verfehlten 62.085 das Sprachniveau B1, das zum Bestehen der Integrationskurse notwendig ist, berichtete die Neue Osnabrücker Zeitung unter Berufung auf eine Antwort des Bundestages auf eine Anfrage der AfD-Fraktion. Das entspricht einer Durchfallerquote von 45,7 Prozent.

2018 scheiterten 51,5 Prozent der Prüflinge an den Aufgaben. Im Jahr davor lag ihr Anteil bei 48,3 Prozent.

Die Statistik zeige zudem einen wachsenden Anteil von Zuwanderern, die auch im zweiten Anlauf den Sprachtest nicht bestehen. Im vergangenen Jahr versagten 77,6 Prozent der 82.287 Teilnehmer bei der Wiederholung. Im Vorjahr lag ihr Anteil noch bei 72,7 Prozent, 2017 waren es 65,7 Prozent.

Bundesinnenministerium betont Erfolge

Der AfD-Bundestagsabgeordnete René Springer beklagte die Kosten für die Sprachkurse: „Es ist nicht akzeptabel, daß steuerfinanzierte Integrationsangebote in dreistelliger Millionenhöhe massenhaft ins Leere laufen.“ Die Ergebnisse verdeutlichten, „daß vielen Migranten die notwendige Lernkultur oder der Integrationswille fehlt“.

Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums betonte, viele Zuwanderer hätten zuvor Alphabetisierungskurse absolviert. Schon das Erlangen des niedrigeren Sprachniveaus A2 zeige, „daß sie ihr Lernziel dennoch erreicht haben und erfolgreich waren“. Zudem seien eine halbe Million Anträge auf Zulassung zur freiwilligen Teilnahme an Integrationskursen, ein Zeichen, „daß seitens der Zugewanderten ein großes Interesse am Erwerb der deutschen Sprache“ bestehe.

Anteil der Analphabeten wächst

Die Sprachkurse gibt es seit 2005. Sie umfassen 600 Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten. Das Sprachniveau B1 bedeutet, daß der Teilnehmer in einfachen Sätzen reden und schreiben kann. Es ist eine Voraussetzung für das „Zertifikat Integrationskurs“.

Im vergangenen September hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mitgeteilt, daß die Zahl von nicht-alphabetisierten Zuwanderern zunimmt. Fast jeder Dritte, der einen Integrationskurs besucht, weist bei Unterrichtsbeginn weder Lese- noch Schreibkenntnisse auf. (ag)

Zuwanderer folgen dem Sprachunterricht (Archivbild) (c) dpa
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