FRANKFURT/MAIN. Der Oberbürgermeister von Frankfurt am Main, Peter Feldmann (SPD), ist am Wochenende von Polizisten vor wütenden Demonstranten in Schutz gebracht worden. Anlaß waren Proteste gegen angebliche Polizeigewalt, Rassismus sowie Racial Profiling.
Der SPD-Politiker war in der Nacht zu Sonntag auf dem Opernplatz in Frankfurt, wo es am vergangenen Wochenende zu heftigen Krawallen gekommen war. Der Platz gilt deswegen nun ab Mitternacht als Sperrgebiet. Feldmann befand sich dort laut Bild-Zeitung, um sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen.
Demonstranten buhen OB aus

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Gegen 23.30 Uhr kam ein Demonstrationszug am Opernplatz an. Die etwa hundert Demonstranten beklagten, daß jugendliche Migranten in den vergangenen Tagen vermehrt von der Polizei schikaniert worden seien. Der Oberbürgermeister ergriff daraufhin ein Mikrofon, um mit den Demonstranten zu diskutieren. Er lobte deren Engagement gegen Rassismus und versuchte mehrfach, die Parole „Black Lives Matter“ anzustimmen.
Doch anstatt auf Zustimmung stieß Feldmann auf Ablehnung und wurde ausgebuht. Als die Situation zu kippen drohte, wurde der Oberbürgermeister von der Polizei vom Platz geleitet. „Ich habe mich ganz bewußt dazu entschieden, auf die jungen Menschen zuzugehen und ihnen zuzuhören. Ich werde die Anliegen und den Unmut auch in künftigen Gesprächen mit der Landesregierung thematisieren“, sagte Feldmann am Sonntag. (krk)