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Parkraumbewirtschaftung: Coronakrise: Auf die Knöllchengelder will Berlin nicht verzichten

Parkraumbewirtschaftung: Coronakrise: Auf die Knöllchengelder will Berlin nicht verzichten

Parkraumbewirtschaftung: Coronakrise: Auf die Knöllchengelder will Berlin nicht verzichten

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Parkraumbewirtschaftung: GdP fordert Gratisparkplätze Fotos: picture alliance/Bildagentur-online / NurPhoto / JF-Montage
Parkraumbewirtschaftung
 

Coronakrise: Auf die Knöllchengelder will Berlin nicht verzichten

Von Verzicht war dieser Tage viel zu hören. Man solle wegen des Coronavirus soziale Kontakte meiden. Nur logisch, daß viele Pendler nicht mehr mit der Bahn, sondern mit dem Auto zur Arbeit fahren. Während in anderen Ländern deshalb die Parkraumbewirtschaftung ausgesetzt wird, hält Berlin daran fest – und erntet Kritik.
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Der Appell kam von ganz oben: In Deutschland solle „wo immer es möglich ist, auf Sozialkontakte verzichtet werden“, forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vergangene Woche und schwor die Bürger auf die Bewältigung der Coronakrise ein. „Das ist alles andere als irgendwie eine kleine Facette in einem Lauf der Geschichte, sondern es ist ein Einschnitt, der uns sehr viel abverlangt.“

Von Verzicht war dieser Tage viel zu hören, vor allem von Politikern in Regierungsverantwortung. Man solle die nächsten Wochen aufhören, seine Freunde in größeren Gruppen zu treffen; Konzerte, Sportveranstaltungen und -einrichtungen sowie Museen und Ausstellungen sind ohnehin schon untersagt oder geschlossen. Folgt man Merkels Appell, scheint es nur logisch, öffentliche Verkehrsmittel, wo sich viele Menschen auf engstem Raum befinden, zu meiden und aufs Auto umzusteigen.

Das haben Politiker in anderen Ländern bereits erkannt. In Österreich etwa sind die sogenannten Kurzparkzonen seit dieser Woche in mehreren großen Städten ausgesetzt, heißt: Parken ist gratis. Neben Innsbruck, Graz und Salzburg entschied sich auch das rot-grün regierte Wien zu diesem Schritt. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) begründete dies explizit mit dem Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus.

„Für Pendler mit dem Auto ändert sich nichts“

Wie sieht es in Deutschland aus? Die Regierung in der Hauptstadt Berlin will von solchen Vorschlägen nichts wissen. Eine Absicht, die sogenannte Parkraumbewirtschaftung während der Coronakrise auszusetzen, „gibt es nicht“, sagt ein Sprecher der Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr der JUNGEN FREIHEIT. „Für Pendlerinnen und Pendler, die das Auto für ihren Berufsweg nutzen und weiterhin zur Arbeit erscheinen müssen, ändert sich insofern nichts.“

Eine schlechte Entscheidung, findet die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Denn der öffentliche Nahverkehr in Berlin soll demnächst weiter zurückgefahren werden. Das bedeutet: Die Fahrgäste müssen in weniger Bahnen und Bussen zur Arbeit pendeln, was wiederum dazu führt, daß die Abteile voller sind und es zwangsläufig mehr Kontakte und damit mehr potentielle Virusübertragungen gibt.

„Wer aktuell noch 15 Euro verlangt, hat den Gong nicht gehört“

Die GdP argumentiert deswegen folgerichtig mit der Gesundheit der Beamten. Damit sich Polizisten und Feuerwehrleute auf dem Weg zur Arbeit in Bus und Bahn nicht anstecken, müssen sie mit dem Auto fahren – und kostenlos parken dürfen. „Wer bei den aktuellen Zuständen ernsthaft noch 15 Euro verlangt, hat den Gong nicht gehört“, kritisiert GdP-Landeschef Norbert Cioma.

In Deutschland müssen die Bürger die Coronakrise auch weiterhin mit dem Widerspruch leben, daß ihre Regierungen zwar viel von ihnen fordern, aber wenig zurückgeben und schon gar nicht auf Knöllchengelder verzichten wollen. Wenn die Nachbarländer Deutschland mal wieder ermahnen, es müsse mehr gegen die Ausbreitung der Pandemie tun, wird es wohl wieder einen neuen Appell der Kanzlerin oder eines Ministerpräsidenten geben mit dem Motto: Liebe Bürger, bitte verzichtet noch mehr.

Parkraumbewirtschaftung: GdP fordert Gratisparkplätze Fotos: picture alliance/Bildagentur-online / NurPhoto / JF-Montage
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