BERLIN. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer eine bundesweit verpflichtende Maskenpflicht am Arbeitsplatz ins Gespräch gebracht. „Viele Unternehmen auch bei uns haben diese Maskenpflicht am Arbeitsplatz schon eingeführt. Das könnte auf jeden Fall ein Schritt sein, der auch bundesweit verpflichtend wird, jedenfalls wenn damit die Schließung ganzer Branchen verhindert werden könnte“, sagte sie der Welt am Sonntag. Mit Blick auf die Schulen äußerte die CDU-Chefin: „Wenn das obligatorische Tragen von Masken im Unterricht dazu führt, daß wir die Schließung der Schulen umgehen“, dann könnte das auch für die Wirtschaft eine Option sein.
Derartigen Überlegungen widersprach Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). „Die Arbeitsschutzregelungen zu diesem Thema sind alle bereits gemacht“, betonte er gegenüber dem NDR. Statt dessen sei es derzeit sinnvoller, sich um Schutzmaßnahmen in Schulen und dem öffentlichen Raum zu bemühen.
Auch Söder ist für Maskenpflicht
Auch Bayerns Ministerpräsiden Markus Söder (CSU) plädierte für bundeseinheitliche Regelungen zur Eindämmung der Pandemie. Das sei geboten, da sich das Corona-Virus nun gleichmäßig über das Land verteile. „Ich werde mich sehr dafür einsetzen, eine einheitliche Maskenpflicht zu haben, und zwar nicht nur in der Bahn, sondern wir müssen sogar überlegen, ob wir die Maskenpflicht an einigen Stellen jetzt gerade noch einmal in den nächsten ein, zwei Monaten vielleicht noch verstärken können“, sagte er dem Deutschlandfunk.
Angesichts zuletzt stark steigender Infektionszahlen erteilte der Franke möglichen Lockerungen der Schutzmaßnahmen eine klare Absage. „Also, wir können doch nicht im Ernst in der Situation jetzt weitere Lockerungen beschließen oder ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, daß wir jetzt Konzerte mit Tausenden von Leuten oder auch Fußballspiele mit Tausenden Leuten gerade jetzt als Signalwirkung beschließen werden.“
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) lehnt bundeseinheitliche Regelungen ab. Er verwies im Deutschlandfunk auf die unterschiedlichen hohen Infektionszahle in den Bundesländern. Am Donnerstag sprechen die Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), um weitere Maßnahmen zu beraten. (ag)