BERLIN. Mehrere CDU-Politiker haben der Werte-Union den Kampf angesagt. Der frühere CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok verglich gegenüber der Welt die Werte-Union mit einem „Krebsgeschwür“, das man „mit aller Rücksichtslosigkeit“ bekämpfen müsse, „damit ein solches Krebsgeschwür nicht in die Partei hineinkriechen kann“.
Auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), verwendete den Ausdruck. Allerdings stellte sie später auf Twitter klar, daß sie bei einer Sitzung des CDU-Bundesvorstands zwar das Wort verwendet habe, es aber von jemand anderem eingeführt worden sei. Sie habe in ihrer Wortmeldung den Begriff „sofort zurückgenommen und korrigiert“. Kritik an der „sogenannten Werte-Union habe ich wegen mangelnder Abgrenzung zur AfD allerdings klar und unmißverständlich geäußert“, ergänzte sie.
Brinkhaus: Diese Leute gehören nicht zu uns
Die Werte-Union in Bayern zeigte sich ob der Bezeichnung entsetzt. In einer Antwort an Widmann-Mauz schrieb sie auf Twitter: „Wir möchten Sie in aller Ernsthaftigkeit erinnern, daß das besagte Wort eindeutig aus dem Giftschrank der NS-Rhetorik stammt. Demokraten sprechen so nicht!“
Auch der Unionsfraktionschef im Bundestag, Ralph Brinkhaus (CDU), distanzierte sich von der Vereinigung. „Die Leute von der Werte-Union gehören nicht zu uns“, sagte er der Bild-Zeitung. Brinkhaus reagierte damit auf die Stellungnahme von Werte-Union-Chef Alexander Mitsch, der nach dem Rücktritt der Parteivorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer gegenüber der Nachrichtenagentur dpa die Hoffnung äußerte, daß ein neuer Parteichef den „jahrelangen Linkskurs der vorherigen Vorsitzenden Merkel nun nachhaltig“ korrigieren werde. Zudem verlangte die Werte-Union eine Mitgliederbefragung über den neuen Vorsitzenden. (tb)