BERLIN. Die sächsische AfD-Bundestagsabgeordente Verena Hartmann ist aus der Partei und Fraktion ausgetreten. Die AfD sei nicht mehr die Partei, in die sie einst eingetreten war, begründete Hartmann nach Informationen der JF ihren Schritt. Die Annäherung an den rechten Flügel durchziehe die gesamte Partei, von der Parteispitze über Kreisverbände bis hin zu Neumitgliedern. Was noch vor einiger Zeit von Medien aufgebläht worden sei, sei nun eingetreten. Der Wandel der AfD sei damit besiegelt. Zuvor hatte bereits die Welt über den Austritt berichtet.
Hartmann, die vor dem Einzug in den Bundestag als Polizistin tätig war, gehörte zum gemäßigten Lager um die frühere AfD-Chefin Frauke Petry. Sie war in der Vergangenheit von Vertretern des rechten Flügels wie dem sächsischen Bundestagsabgeordeten Jens Maier hart angegangen worden. Maier soll ihr gedroht haben, er werde sie „fertig“ machen.
Weitere Polizistin verläßt Partei
Durch ihren Umzug von Sachsen nach Berlin waren Hartmanns Chancen auf einen aussichtsreichen Listenplatz bei der nächsten Bundestagswahl allerdings stark gesunken. Eine Aufstellung durch ihren neuen Berliner Landesverband galt als ungewiß.
Erst im vergangenen Dezember war der sächsische AfD-Bundestagsabgeordnete Lars Herrmann ist aus der Partei und der Fraktion ausgetreten. Wie Hartmann ist auch Herrmann Polizist. Dies war einer seiner Gründe für seinen Austritt. Er habe dienstliche Konsequenzen gefürchtet, sollte die AfD vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Bei der vergangenen Bundestagswahl war auch er über die sächsische Landesliste eingezogen. (krk)