DORTMUND. Ein 23 Jahre alter Afghane steht im Verdacht, in Dortmund zwei junge Mädchen vergewaltigt zu haben. Der Skandal an dem Fall: Nach der ersten Tat saß der Asylbewerber bereits in Untersuchungshaft.
Wie Staatsanwalt Börge Klepping auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT schilderte, soll der Mann am 20. Juni ein elfjähriges Mädchen schwer sexuell mißbraucht haben. Dafür saß er bis zum 3. Juli in Untersuchungshaft. Sein Anwalt stellte dann Antrag auf Haftprüfung, worauf der Afghane gegen Meldeauflagen auf freien Fuß gesetzt wurde.
Justiz sah keine Wiederholungsgefahr
Laut Staatsanwalt Klepping waren die Gründe hierfür zum einen, daß der Mann einen festen Wohnsitz hat und somit keine Fluchtgefahr bestand. Zum anderen wurde keine Wiederholungsgefahr gesehen, da der Verdächtige bislang nur mit Betäubungsmitteldelikten in Erscheinung getreten war.
Doch das war offenbar ein schwerer Fehler: Am vergangenen Freitag soll der 23jähirge, der durch eine sogenannte Fiktionsbescheinigung über ein Aufenthaltsrecht verfügt, ein 13 Jahre altes Mädchen in einen Hausflur gelockt und dieses dort vergewaltigt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm auch in diesem Fall schweren sexuellen Mißbrauch vor. Da das Mädchen den Täter beschreiben konnte, wurde der Afghane bereits am nächsten Tag festgenommen und befindet sich nun erneut in Untersuchungshaft. (krk)