BERLIN. Die Zahl der ausreisepflichtigen Ausländer, die durch eine Duldung vor Abschiebung geschützt sind, hat einen neuen Höchststand erreicht. Von den 241.932 Personen, die zum Stichtag 31. März ausreisepflichtig waren, verfügten 185.732 über eine Duldung, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Lars Herrmann hervorgeht.
Die Hauptherkunftsländer der Geduldeten sind dabei Afghanistan (15.747), der Irak (13.987), Serbien (10.846), Rußland (9.896) sowie Nigeria (8.046). Im September 2018 lebten 176.733 Geduldete in der Bundesrepublik, Ende 2017 waren es 166.068.
„Spurwechsel durch die Hintertür“
„Die nachträgliche Legalisierung hunderttausendfacher unerlaubter Migration ist in vollem Gange – Stichwort Ausbildungsduldung und Beschäftigungsduldung“, beklagte Herrmann gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. Dies trage unverwechselbar die Handschrift des von der Bundesregierung im Dezember 2018 unterzeichneten Migrationspakts.
„Dadurch werden wohl zahlreiche bisher geduldete Ausländer aus dieser Statistik herausfallen – und schon kann der Innenminister ab demnächst sinkende Zahlen in dieser Statistik vermelden“, fürchtet der ehemalige Polizist. Es handele sich um einen „Spurwechsel durch die Hintertür“. (tb)