HANNOVER. Die Stadt Hannover hat sich dem Kampf für gendergerechte Sprache verschrieben. In einer „Empfehlung für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache“ soll der „Vielzahl geschlechtlicher Identitäten Rechnung“ getragen werden, wie die niedersächsische Stadt am Wochenende mitteilte.
„Verwaltungssprache soll alle Menschen ansprechen. Frauen und Männer und jene, die sich nicht als Frau oder Mann selbst beschreiben“, heißt in der neuen Regelung. Demnach sollen beispielsweise Anreden wie „Herr und Frau Schulz“ vermieden und statt dessen die Vor- und Nachnahmen verwendet werden.
Aus „Lehrer“ wird „die Lehrenden“
Aus den Berufs- und Amtsbezeichnungen „Lehrer“, „Auszubildende“ oder „Sachverständige“ werden „die Lehrenden“, „die Auszubildenden“ und „die Sachverständigen“. Statt „jeder, jede“ oder „keiner“ sollen die Verwaltungsmitarbeiter die Wörter „alle“ beziehungsweise „niemand“ verwenden.
Allerdings weist das Referat für Frauen und Gleichstellung der Stadt Hannover darauf hin, daß eine „geschlechtsumfassende Ansprache“ nicht immer möglich sei. In solchen Fällen empfiehlt das Gremium den „Genderstar“ zu nutzen. Statt „der Ingenieur / die Ingenieurin“ soll es dann „der*die Ingenieur*in“ heißen.
„Vielfalt ist unsere Stärke – diesen Grundgedanken des städtischen Leitbilds auch in unserer Verwaltungssprache zu implementieren, ist ein wichtiges Signal und ein weiterer Schritt, alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen“, begründete Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) die Maßnahme. (ls)