LEIPZIG. Der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) hat neben der AfD auch die CDU und Konservative für die Drohungen gegen zwei Kitas in der Stadt verantwortlich gemacht, die zeitweise Schweinefleisch vom Speiseplan gestrichen hatten. „Es ist unverantwortlich, die Essensauswahl einer Kita zum Untergang unserer Kultur hochzustilisieren, wie in den letzten Tagen, von der CDU, der AfD und vor allem aus konservativen Kreisen geschehen. Nein, die Entscheidung der Leipziger Kitas ist keine kulturelle Unterwerfung, sondern eine freie Entscheidung in einem freien Land“, schrieb der Sozialdemokrat auf Facebook. Wer das nicht akzeptieren könne, sei eine Gefahr für die Freiheit.
Nachdem bekannt geworden war, daß es künftig kein Schweinefleisch in den Einrichtungen mehr geben sollte, hatte es Morddrohungen gegen die Betreiberin gegeben. Außerdem wurde angekündigt, die Kitas anzuzünden, sollte kein Schweinefleisch mehr serviert werden.
Diese Vorfälle seien nur ein Vorgeschmack auf das, was kommen werde, sollten diejenigen bei den kommenden Wahlen gewinnen, „die mit ihren Worten der Hetze heute schon die Saat gelegt haben“, so Jung weiter. Namentlich erwähnte er die „Gaulands, Weidels und Höckes“, die verbal weiter auf Schwächere eindreschen würden. „Vor drei, vier Jahren, als viele Menschen in Not zu uns kamen, wurden in Deutschland Menschen angegriffen und Häuser angezündet. Wir haben es nicht geschafft, alle Unterkünfte zu schützen“, beklagte Jung. (ag)