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Aktualisiert: Klimaproteste: Eltern müssen doch kein Bußgeld zahlen

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Fridays-for-Future-Demo in München Foto: picture alliance / NurPhoto
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Klimaproteste: Eltern müssen doch kein Bußgeld zahlen

Wegen der Teilnahme ihrer Kinder an den „Fridays for Future“-Demonstrationen haben Eltern in Mannheim erstmals Bußgeldbescheide zugestellt bekommen. Vier Familien hätten jeweils eine Geldstrafe von 88,50 Euro bezahlen sollen. Die Stadt hob ihre Bescheide allerdings am Donnerstag wieder auf.
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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

MANNHEIM. Wegen der Teilnahme ihrer Kinder an den „Fridays for Future“-Demonstrationen haben Eltern in Mannheim erstmals Bußgeldbescheide zugestellt bekommen. Laut einem Bericht des Mannheimer Morgen müssen vier Familien, deren Kinder das Geschwister-Scholl-Gymnasium im Stadtteil Vogelstang besuchen, jeweils eine Geldstrafe von 88,50 Euro bezahlen. Die Buße wird fällig für das unentschuldigte Fernbleiben von jeweils zwei Unterrichtsstunden.

Wie im Laufe des Donnerstags bekannt wurde, hat die Stadt Mannheim die Bußgeldbescheide wieder aufgehoben. Die Schule hätte andere Maßnahmen ergreifen können, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Dies habe eine erneute Prüfung ergeben. Bußgelder seien nur ein letztes Mittel.

Bereits im Frühjahr hatten Schulen mit Konsequenzen für Kinder gedroht, die wegen der Klimaschutz-Proteste nicht am Unterricht teilnehmen. Laut Recherchen von Spiegel-Online ist es aber bisher zumindest in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin deswegen nicht zu Zwangsmaßnahmen gegen Eltern gekommen.

Neubauer unterstützt betroffene Familien

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte im März den streikenden Kindern den Rücken gestärkt. „Ich unterstütze sehr, daß die Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz auf die Straße gehen“, sagte sie. Zur Anwesenheitspflicht der Schüler im Unterricht gab sie zu bedenken: „Die Schulpflicht ist eins, aber es gibt auch noch andere Erwägungsgründe.“

Kein Verständnis für die Bußgelbescheide haben unterdessen die Familien der betroffenen Mannheimer Schüler. In einem Schreiben an den Mannheimer Morgen teilten sie mit: „Wie kann eine Schule, die sich nach Sophie und Hans Scholl benennt, so mit Kindern umgehen, die sich politisch interessieren und engagieren?“

Eine der Sprecherinnen von „Fridays for Future“, Luisa Neubauer, verurteilte das Vorgehen der Schule. „Vier 9. Klässler*innen sollen Bußgelder für’s Klimastreiken zahlen – in Höhe von ca. 1 € pro Minute verpasster Unterricht. Was für ein sympathisches Land, das erst Kindern ihre Zukunft klaut, sie zahlen läßt wenn sie sich wehren und nebenbei nicht mal mehr handelt.“ (tb/ls)

Fridays-for-Future-Demo in München Foto: picture alliance / NurPhoto
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