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Tumulte an Hochschule: Hamburger Asta rechtfertigt Anti-Lucke-Proteste

Tumulte an Hochschule: Hamburger Asta rechtfertigt Anti-Lucke-Proteste

Tumulte an Hochschule: Hamburger Asta rechtfertigt Anti-Lucke-Proteste

Universität Hamburg
Universität Hamburg
Mittlerweile finden die Vorlesungen von Bernd Lucke unter Polizeischutz statt Foto: picture alliance/Axel Heimken/dpa
Tumulte an Hochschule
 

Hamburger Asta rechtfertigt Anti-Lucke-Proteste

Der Referent für Antidiskriminierung im Allgemeinen Studierendenausschuß (Asta) der Universität Hamburg, Niklas Stephan, hat die Störaktionen gegen die Vorlesungen des AfD-Gründers Bernd Lucke an der Hochschule verteidigt. Der Asta sei von negativen Reaktionen auf seine Protestaufrufe überrascht worden.
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HAMBURG. Der Referent für Antidiskriminierung im Allgemeinen Studierendenausschuß (Asta) der Universität Hamburg, Niklas Stephan, hat die Störaktionen gegen die Vorlesungen des AfD-Gründers Bernd Lucke an der Hochschule verteidigt. „Schon in den 1960er-Jahren gab es Störungen in Hörsälen. Ich finde dieses Mittel an sich legitim“, sagte er gegenüber der taz.

Bei der Verhinderung von Luckes Lehrveranstaltung am 16. Oktober habe es jedoch unerfreuliche Vorkommnisse gegeben. „Hypermaskulines Verhalten und plumpe Verbalattacken sind nicht unser bevorzugter Ausdruck von Protest“, betonte der 22 Jahre alte Student. Aber „wenn der Gründer der größten rechtsradikalen Partei Deutschlands seit der NSDAP plötzlich wieder an deiner Uni lehrt, ist es legitim, vom Recht auf Versammlungsfreiheit Gebrauch zu machen“.

Nachdem zwei Vorlesungen Luckes wegen anhaltender Proteste abgebrochen werden mußten, sichern nun Polizisten den Lehrbetrieb. Die Anwesenheit der Polizei auf dem Campus bezeichnete Stephan als „hoch problematisch“. Er warf den Beamten vor, ihre Kompetenzen zu überschreiten und gegen angeblich unbeteiligte Studenten Platzverweise auszusprechen.

Asta beklagt Diskussion über Meinungsfreiheit

Der Asta sei von negativen Reaktionen auf seine Protestaufrufe überrascht worden. „Wir waren natürlich fassungslos über den Shitstorm. Besonders überrascht waren wir aber von dem Vorwurf, uns einer Nazi-Methodik bedient zu haben.“ Zudem habe es eine Bombendrohung gegen das Gremium gegeben.

Stephan beklagte, statt über Luckes Rolle in der AfD sei plötzlich über Meinungsfreiheit gesprochen worden. Dabei sei das Ziel die Aufklärung über die Person des Wirtschaftswissenschaftlers gewesen.

Lucke war vor seinem Einzug ins Europaparlament 2014 Dozent an der Universität Hamburg. Er war 2013 einer der Mitgründer der AfD. 2015 verließ er die Partei wegen Richtungsstreitigkeiten. Seine Rückkehr an die Hochschule im vergangenen Oktober war von Protesten und Störaktionen begleitet, zu denen der Asta aufgerufen hatte. (ag)

Mittlerweile finden die Vorlesungen von Bernd Lucke unter Polizeischutz statt Foto: picture alliance/Axel Heimken/dpa
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