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Folgen der Masseneinwanderung: Schweden verschließt die Augen vor seinem Kriminalitätsproblem

Folgen der Masseneinwanderung: Schweden verschließt die Augen vor seinem Kriminalitätsproblem

Folgen der Masseneinwanderung: Schweden verschließt die Augen vor seinem Kriminalitätsproblem

Malmö
Malmö
Kriminaltechniker nach einer Bombenexplosion im November in Malmö Foto: picture alliance/TT NEWS AGENCY
Folgen der Masseneinwanderung
 

Schweden verschließt die Augen vor seinem Kriminalitätsproblem

In Schwedens Einwanderungshochburgen gehören Bandenkriminalität mit Mord und Totschlag zu den alltäglichen Phänomenen. Die Politik verschließt vor dem Problem aber weiterhin die Augen und sucht nach alternativen Erklärungsmustern. Ein Kommentar von Boris T. Kaiser.
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Rivalisierende Banden liefern sich in Schweden seit Jahren kriegerische Auseinandersetzungen im Kampf um ihre kriminellen Territorien. In Stockholm, Malmö und Göteborg gehören Schießereien und Bombenexplosionen fast schon zum Alltag. Die Art und Weise, in der in Schweden über diese Entwicklungen debattiert wird, erklärt besser, wie es zu den Zuständen kommen konnte, als es vielen der Debattierenden lieb sein dürfte. Die Zahlen und Statistiken sowie die dazugehörigen Interpretationen sind ebenso vielfältig, wie das Land selbst es so verzweifelt zu sein versucht.

Insgesamt ist die Zahl der Verbrechen in Schweden laut offizieller Statistik in den letzten Jahren gestiegen. Von rund 1.370.000 im Jahr 2010 auf mehr als 1.550.00 im vergangenen Jahr. Vor allem auch im Bereich „Mord, Totschlag und Angriff mit tödlichem Ausgang“ ist die Zahl der Taten in die Höhe gegangen: 2010 gab es 329 solcher Fälle, 2018 waren es 449. Im vergangenen Jahr gab es im ganzen Land mehr als 300 Schießereien, bei denen 45 Menschen ums Leben kamen.

Probleme wurden wegignoriert

Ausgerechnet in Malmö soll die Zahl der Schießereien 2018 aber gesunken sein. Laut einer im September veröffentlichten Statistik gab es 2017 in der weit über die schwedischen Grenzen als Problemstadt bekannten Metropole 65 Schießereien. 35 Menschen wurden dabei verletzt, sieben kamen zu Tode. Dieses Jahr waren es (bis zum 1. September) 22 Schießereien, bei denen zehn Menschen verletzt und drei getötet wurden. Die unterschiedlichen Zahlen könnten, so heißt es in einem Artikel des Stern, auf unterschiedlichen Definitionen beruhen

Schweden ist schon lange der Beweis, daß Probleme nicht verschwinden, nur weil man die Augen vor ihnen verschließt. Wohl in keinem anderen Land der Welt haben die Eliten so konsequent versucht, die aus der Einwanderung resultierenden Problem wegzuignorieren. Zusammenhänge zwischen Kriminalstraftaten und der Herkunft, beziehungsweise dem ethno-kulturellen Hintergrund der Straftäter, werden in der vermeintlichen linksliberalen Vorzeigedemokratie konsequent und von oben gewollt verschleiert.

Polizei und Staat in Schweden registrierten weder die Religion noch die ethnische Zugehörigkeit von Tatverdächtigen. Selbsternannte Faktenchecker aus dem linksliberalen Journalismus greifen daher gerne zu dem Taschenspielertrick, kritische Berichte über Migranten-Kriminalität in dem Land als „Fake News“ abzutun, da sich die darin gemachten Behauptungen ja nicht durch harte Zahlen belegen ließen. Damit folgen auch deutsche Medien der offiziellen, als Code 291 bekanntgewordenen Anweisung an die schwedische Polizei: „Nichts soll nach außen dringen.“ Dies gilt insbesondere bei Taten, an denen Asylbewerber beteiligt sind.

Unerwiderte, unterwürfige Liebe

Die meist sozialdemokratisch geführte parlamentarische Monarchie gehört zudem zu den Vorkämpfern in Europa gegen sogenannte Haßrede im Internet. Das „Hets mot folkgrupp“ („Hetze gegen Volksgruppen“) -Gesetz soll alle zur Rechenschaft ziehen, die sich in vermeintlich unangebrachter Weise über Einwanderer oder den Islam äußern. Meistens trifft es Rentner.

Also ältere Menschen, die in der liberalen schwedischen Demokratie aufgewachsen sind und noch immer glauben, die alten Prinzipien der Meinungsfreiheit würden dort noch immer und auch im Internet gelten. Schwedische Medien verwenden übrigens für das Gesetz fast ausschließlich das Kürzel „HMF“, da es auf Grundlage des noch recht neuen Paragraphen inzwischen zu so vielen Anzeigen und Anklagen kommt, daß die Abkürzung die Arbeit für die Journalisten deutlich einfacher macht. Genutzt hat die dem Volk aufgezwungene überbordende Toleranz des schwedischen Staates gegenüber den Migranten dem Land nichts.

Die für den postmodernen Europäer so typische unterwürfige Liebe zu den kulturfremden Einwanderern bleibt wieder einmal weitgehend unerwidert. Wie so häufig, und wohl nicht ganz zu unrecht, wird sie von den so Geliebten vor allem als Schwäche empfunden und damit zutiefst verachtet. Gruppenvergewaltigungen, Jugendkriminalität und gewaltbereite Islamisten prägen mehr und mehr das Bild, das viele, gerade auch im Ausland, vom heutigen Schweden haben.

Die Schuld gibt man den Dänen

Im Inland versuchen einige noch immer die massive Integrationsverweigerung, vor allem moslemischer Einwanderer, kleinzureden, zu relativieren, oder die Schuld hierfür anderswo zu suchen. Als der dänische Justizminister, Søren Pape Poulsen, 2017 die schwedische Migrationspolitik kritisierte und sie als eine Ursache der hohen Kriminalität identifizierte, behaupte Malmös Bürgermeisterin, Katrin Stjernfeldt Jammeh, es sei das Nachbarland selbst, das die kriminellen Banden nach Schweden exportiere.

Die schwedische Regierung sieht die Ursache für die gewachsene Kriminalität im gestiegenen Drogenkonsum und der Kriminologe Manne Grell von der Universität Malmö erklärt sich den Anstieg der Verbrechen – politisch korrekt, theoretisch, unscharf und unkonkret – mit einer „Normverschiebung“ im kriminellen Milieu.

Der Kaiser steht derweil noch immer splitterfasernackt im vielleicht liberalsten aller Königreiche, und keiner will es ihm sagen. Wenn er ein wenig zu frösteln beginnt, schiebt ihn ein alter schwedischer Sozialdemokrat einfach ein bißchen näher an das wärmende Feuer der letzten Bombenexplosion.

Kriminaltechniker nach einer Bombenexplosion im November in Malmö Foto: picture alliance/TT NEWS AGENCY
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