BERLIN. Die Bundesregierung hat beschlossen, eine Expertengruppe zur Integrationsfähigkeit einzuberufen. „Ziel der Kommission ist es, die wirtschaftlichen, arbeitsmarktpolitischen, gesellschaftlichen und demografischen Rahmenbedingungen für Integration zu beschreiben und Vorschläge für Standards zu machen, wie diese verbessert werden können“, teilte das Bundeskabinett mit.
Das Gremium solle sich unter anderem Fragen der Wertevermittlung widmen. Dabei sei neben der Neu-Zuwanderung durch Flüchtlinge auch die Gruppe der „bereits länger in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund“ zu berücksichtigen. Ihre Arbeitsergebnisse sollen die Fachleute im kommenden Jahr der Bundesregierung vorlegen.
SPD und CDU teilen sich Vorsitz
Die Mitglieder der Expertengruppe wurden vom Innenministerium, dem Arbeitsministerium und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Annette Widmann-Mauz (CDU), vorgeschlagen. Den Vorsitz übernehmen die Berliner SPD-Politikerin Derya Caglar und der Bonner Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan (CDU).
Die Runde setzt sich neben Politikern aus Soziologen, Psychologen und Historikern zusammen. Der Fachkommission soll auch die frühere Berliner Ausländerbeauftragte, Barbara John (CDU), angehören. Im vergangenen Jahr hatte sie geäußert, die Deutschen sollten sich nicht vor der Minderheitenrolle im eigenen Land fürchten.
Ebenfalls dort vertreten sein soll der Bielefelder Professor und Stiftungsratsvorsitzende der Amadeu Antonia Stiftung, Andreas Zick. Der Sozialpsychologe hatte den Deutschen unlängst den Wunsch nach einer „neuen Willkommenskultur“ gegenüber Einwanderer bescheinigt. (ag)