BERLIN. Fast die Hälfte der Brandenburger wünscht sich ständige Grenzkontrollen zu Polen. Nach einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Rundfunks Berlin Brandenburg (rbb) befürworteten 42 Prozent der Befragten eine solche Maßnahme. 51 Prozent der insgesamt 1.000 Befragten seien gegen die Wiedereinführung von ständigen Kontrollen.
Die größte Ablehnung von Grenzsicherungsmaßnahmen zeigten demnach Anhänger der Grünen mit 67 Prozent, der Linken (64 Prozent) und SPD (62 Prozent). Bei FDP-Unterstützern seien 39 Prozent für Grenzkontrollen und 61 Prozent dagegen.
CDU-Anhänger mehrheitlich für offene Grenzen
53 Prozent der CDU-Parteigänger seien mehrheitlich gegen Grenzkontrollen. Für die Wiederaufnahme der Grenzüberwachung sprachen sich 43 Prozent aus. AfD-Anhänger seien mehrheitlich für Grenzkontrollen. Hier stünden 68 Prozent Befürworter 29 Prozent Kontrollgegnern entgegen.
Polen war im Dezember 2007 dem Schengen-Abkommen beigetreten. Innerhalb des Schengen-Raums gibt es laut dem Vertrag keine Grenzkontrollen. In Ausnahmesituationen, wie dem G20-Gipfel, können die Mitgliedsstaaten vorübergehend von der Regel abweichen.
Zahl der erfaßten Diebstähle steigt
Der in der Grenzstadt Eisenhüttenstadt ansässige Stahlarbeiter Steffen Kucklick zeigte Verständniß für den Wunsch nach Grenzüberwachungen. Dem rbb sagte er: „Der normale Bürger merkt von der Grenzöffnung recht wenig. Aber dann kommt die Sache mit diesen Einbrüchen, Diebstählen und so weiter. Das macht die Leute sehr wütend. Und die hätten auch schon lieber mal wieder Grenzkontrollen.“ Die Zahl der erfaßten Fälle von Fahrzeugdiebstahl stieg von 2016 auf 2017 um 11,2 Prozent. (mp)