DONAUWÖRTH. Im Ankerzentrum Donauwörth ist ein Streit bei der Essensausgabe so eskaliert, daß die Polizei mit einem Großaufgebot anrücken mußte. Ein nigerianischer Asylbewerber hatte sich am Samstag abend beschwert, weil er ein weiteres Brötchen einforderte, dieses aber nicht erhielt.
„Im Verlauf des anschließenden Streits solidarisierten sich ca. 50 afrikanisch- und türkischstämmige Bewohner der Unterkunft mit dem Mann, wodurch es zu lautstarken und tumultartigen Szenen im Bereich der Kantine kam“, schilderte die Polizei den Vorfall. Während der Randale habe der Rädelsführer eine Bierbank genommen und damit gegen eine Scheibe des Speisesaals geschlagen. Es entstand ein Schaden an der Doppelverglasung.
Rädelsführer kam in Gewahrsam
Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, mußte die Polizei mit mehr als 20 Streifen anrücken. „Der Rädelsführer, ein 20jähriger Nigerianer, konnte im Anschluß daran in seinem Zimmer angetroffen und vorläufig festgenommen werden. Um weitere Straftaten und Sicherheitsstörungen durch den aggressiven Mann zu verhüten, mußte dieser vorübergehend in Gewahrsam genommen werden.“ Er verbrachte die Nacht im Polizeigewahrsam in Augsburg.
In der Sammelunterkunft im schwäbischen Donauwörth kommt es immer wieder zu Randale und Tumulten durch aggressive Asylbewerber. Regelmäßig muß die Polizei deshalb mit starken Kräften anrücken.
Streitpunkt Essensausgabe
Der Fall vom Sonnabend erinnert zudem an den Streit in einer Düsseldorfer Asylunterkunft im Juni 2016. Auslöser war damals ebenfalls die Essensausgabe, allerdings an Ramadan. Weil ihnen die Portionen zu klein waren, sorgte eine Gruppe von Marokkanern, die sich als Syrer ausgegeben hatten, für Ärger.
Unter anderem forderten sie nachts weitere Mahlzeiten. Der 26 Jahre alte Anführer war zudem erbost darüber, daß er keinen Schokoladenpudding bekommen hatte. Er soll daraufhin einen Landsmann angestiftet haben, die Flüchtlingsunterkunft anzuzünden, was dieser auch mit Hilfe einer Matratze und Schnaps tat. Die Flüchtlingsunterkunft, in der zu der Zeit etwa 130 Personen lebten, brannte vollständig ab. Es entstand ein Schaden von zehn Millionen Euro. (krk)