BERLIN. Linksextreme haben Fotos von vier Berliner Polizisten im Internet veröffentlich, die vergangenen Donnerstag einen Mann im Stadtteil Kreuzberg festgenommen hatten. Auf der Plattform Indymedia stellten sie neben den Bildern der Beamten auch die Forderung, die Polzisten „aus der Anonymität zu holen“. Sie werfen den Beamten übertriebene Härte und Gewalt im Einsatz vor.
Bei dem Einsatz hatte sich ein mutmaßlicher Fahrraddieb gegen seine Verhaftung gewehrt. Erst mehreren Beamten gelang es, den Sudanesen zu überwältigen. Umstehende Personen solidarisierten sich mit dem Mann und griffen die Polizei an. Die Sicherheitskräfte wehrten sich daraufhin mit Pfefferspray.
Der Innenexperte der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Tom Schreiber, warnte vor einer „linksautonomen Paralleljustiz“. Der Berliner Morgenpost sagte er: „Das ist eine Methode der Einschüchterung und die Aufwiegelung zu einer Straftat. Es ähnelt den Vorgängen, als nach dem G20-Gipfel in Hamburg und auch nach den Einsätzen in der Rigaer Straße Fotos von Polizisten veröffentlicht wurden.“
Polizei beendete Hausbesetzung in Friedrichshain
Am Samstag hatten rund 20 Linksextreme nach einer Demonstration in Berlin-Friedrichshain ein teilweise leerstehendes Haus besetzt. Hunderte Sympathisanten blockierten das Haus. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften im Einsatz.
Ein Polizist wurde bei der Räumung des Hauses besetzt, als Linksextreme die Beamten von Dächern herab mit Feuerwerkskörpern angriffen. Insgesamt nahm die Polizei 87 Personen vorübergehend fest. (ag)