FREIBURG. Der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) hat davor gewarnt, Flüchtlinge nach der Gruppenvergewaltigung in der Universitätsstadt unter Generalverdacht zu stellen. „Straftaten werden von Individuen begangen, und die sind voll und ganz für ihr straffälliges Verhalten verantwortlich, unabhängig von ihrem kulturellen oder religiösen Hintergrund“, betonte der Lokalpolitiker im Gespräch mit der Welt.
Angesichts der Aussage des Freiburger Polizeichefs Bernhard Rotzinger, wonach Ausländer überproportional häufig Tatverdächtige bei Sexualdelikten sind, mahnte Horn zur Zurückhaltung. „Wir müssen auch Altersgruppen miteinander vergleichen. Klar ist aber auch: Natürlich stellen junge Männer dieses Alters, die zu uns geflüchtet sind, eine Risikogruppe dar.“
Vergewaltigung ist Rückschlag für Sicherheitsgefühl in Freiburg
Straffälligen Asylbewerbern müsse verdeutlicht werden, daß ihr Verhalten Konsequenzen habe. Dazu müßten bestehende Gesetze besser angewendet und Abläufe beschleunigt werden. Der Idee seines Tübinger Kollegen Boris Palmer, kriminelle Flüchtlinge auf dem Land in speziellen Einrichtungen unterzubringen, erteilte Horn eine Absage.
Für die Stadt Freiburg bedeute das Verbrechen einen herben Rückschlag für das Sicherheitsgefühl, da es nicht zu deren Image passe. „Wenn das in einer Metropole passiert, wird weniger berichtet.“ (ag)