KÖLN. Eine Kölner CDU-Politikerin kämpft mit Rücktrittsforderungen aus ihrer eigenen Partei, weil sie ihr Hotel zur Unterbringung von Flüchtlingen nutzt. „So eine Person darf in einer Partei, die die Werte des menschlichen Zusammenlebens so hoch hält, nicht dem Vorstand angehören“, fordert der CDU-Chef von Dünnwald-Höhenhaus, Heinz Klein, im Express.
„Sie hat die CDU und die Wähler belogen: Als sie sich als Kandidatin für den Landtag vorgestellt hat, hat sie nur gesagt, daß sie ein Hotel betreibt, aber nicht, daß es eine Flüchtlingsunterkunft werden soll“, verdeutlichte Klein.
Flüchtlingsunterbringung zum Höchstsatz
Zuvor war bekannt geworden, daß die frühere Landtagskandidatin und Kölner CDU-Vorstandsmitglied, Andrea Horitzky, ihr Hotel seit Oktober zur Flüchtlingsunterbringung nutzt. Nach Informationen des Blatts leben in dem Hotel aktuell 31 Einwanderer. Die CDU-Politikerin kassiere den Höchstsatz von 35 Euro pro Person und Tag, was monatlich 32.500 Euro ausmache.
Horitzky soll zuvor Schützenhilfe von Bürgermeister Hans-Werner Bartsch (CDU) erhalten haben. Dem Bericht zufolge machte er im Bauamt Druck, weil es Probleme bei der Baugenehmigung für die Nutzungsänderung des Hotels gegeben habe. Bartsch widerspricht dem. Er habe lediglich gebeten, Gespräche mit Horitzky zu führen. Als er nun gesehen habe, wieviel Geld seine Parteikollegin jeden Monat für die Unterbringung erhalte, sei ihm „schwarz vor Augen“ geworden. „Vielleicht war ich da wirklich zu naiv?!“
Hotel soll in finanzielle Schwierigkeiten geraten sein
Sowohl Horitzky als auch Bartsch müßten sich nun bei CDU-Partei- und Fraktionschef Bernd Petelkau verantworten. „Die beiden müssen mir genau erklären, was da passiert ist. Denn die Linie der CDU ist ganz klar: Soweit und so schnell wie möglich raus aus der Hotel-Unterbringung. Und nicht rein!“ Die parteilose Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker habe „umgehend“ einen umfassenden Bericht gefordert.
Nach Express-Informationen war das „Hotel zum Bahnhof“ bereits seit Jahren immer wieder in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Horitzky wirft die Vorwürfe zurück. „Ich habe es nicht des Geldes wegen getan.“ (ls)