BERLIN. Die Zahl der Afghanen in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren verfünffacht. Lebten 2010 etwa 51.000 Afghanen in der Bundesrepublik waren es laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Ende 2016 bereits 253.000, berichtet die Welt. Fast alle Afghanen seien als „Schutzsuchende“ eingereist.
Bis Ende Juli registrierten die Behörden 7.368 weitere ankommende Afghanen. Die Zahl der ausreisepflichtigen Afghanen liegt dem Bericht nach bei 15.112. Allerdings müssen kaum Afghanen das Land verlassen. Im vergangenen Jahr reisten 3.300 Afghanen freiwillig aus. In diesem Jahr ist der Trend rückläufig.
Auch abgeschoben wurde nach Afghanistan in den vergangenen Jahren so gut wie gar nicht. Lediglich im ersten Halbjahr dieses Jahres stieg die Zahl der Abschiebungen, nachdem Deutschland und Afghanistan eine bessere Kooperation bei den Rückführungen beschlossen hatten. Bis April wurden dadurch 106 Afghanen abgeschoben. Dann beschloß der Bundestag jedoch im Mai einen Abschiebestopp nach Afghanistan. Zwar sollen kriminelle Afghanen auch weiterhin ausgewiesen werden, derzeit ist das aber nicht der Fall. (krk)