BERLIN. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Eva Högl hat sich für ihr Verhalten während einer Stellungnahme von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz zum Terroranschlag von Barcelona entschuldigt. Es habe sie entsetzt und betroffen gemacht, daß aufgrund eines unglücklichen Filmausschnitts ein falscher Eindruck entstanden sei, teilte Högl am Sonnabend mit. Hierfür entschuldige sie sich. Allerdings: „Nicht bei den Hetzer*innen der AfD, die ständig danach suchen um weiter zu hetzen“, schränkte Högl ihre Entschuldigung ein.
Hintergrund ist ein Video der Nachrichtenagentur Reuters. Schulz äußert sich darin zu den Terrorattacken von Barcelona und Cambrils. Er sei bestürzt und wütend über die feigen Taten. Während Schulz die Anschläge verurteilt, ist hinter ihm Högl zu sehen, wie sie lacht, winkt und feixt. Nachdem sich das Video in den sozialen Netzwerken verbreitete, erntete Högl einen Sturm der Empörung für ihr Verhalten.
Högl weist Vorwurf empört zurück
Willkommen bei der ältesten Partei Deutschlands, @spdde. #hoegl #peinlich #pietätistkeinehandcreme #schulzentgleist #schulz #btw17 pic.twitter.com/ZFngidS6I3
— Martin Chulz (@SchulzEntgleist) 19. August 2017
In ihrer Erklärung vom Sonnabend sagte Högl, sie habe in dem Moment nicht mitbekommen, daß sich Schulz zu den Terroranschlägen äußerte. „Erst nach einigen Sätzen haben wir, die hinter Martin Schulz standen, hören können, daß er über den schrecklichen Anschlag von Barcelona spricht.“ Auch sie sei betroffen über die Anschläge und trauere mit den Opfern und Angehörigen. „Wer mir unterstellt, Terror sei mir egal oder ich würde mich sogar darüber lustig machen, tickt nicht ganz richtig“, wies sie entsprechende Vorwürfe empört zurück.
Stegner sorgt mit Facebook-Eintrag für Empörung
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Högl ist jedoch nicht die einzige aus der SPD, der das Verhalten nach dem Terroranschlag auf die Füße fiel. Auch Ralf Stegner erhielt empörte Reaktionen auf einen Kommentar bei Facebook. Dort schrieb der SPD-Vize am Freitag: „Wieder ein furchtbarer Terroranschlag. Mein Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Familien und Freunden. Die Demokratie darf vor dem Terrorismus niemals zurückweichen!“
Hätte Stegner es dabei belassen, wäre ihm der Spott vermutlich erspart geblieben. Doch der SPD-Politiker setzte seinen Eintrag wie folgt fort: „Für mich geht es nun in die Schlußkurve von den Shetlandinseln über das norwegische Bergen zurück nach Schleswig-Holstein. Mein Musiktipp für Euch da draußen im digitalen Orbit ist von Dougie MacLean – ‘Caledonia’. Schönen Freitag.“ Seinen Eintrag zum Terroranschlag endete Stegner mit einem Zwinkersmiley. (krk)