POTSDAM. Der Bundestagskandidat der Piratenpartei, Thomas Goede, hat mit Freude darauf reagiert, daß im bayerischen Unterföhring am Dienstag eine Polizistin angeschossen und schwer verletzt wurde. Auf seinem Twitteraccount mit dem Pseudonym Dreibart schrieb Goede: „So ein Tag, so wunderschön wie heute. Weg mit dem Bullendreck. Ich mach mal den Champus auf.“ Den Post beendete er mit dem Hashtag „ACAB“ – die englische Abkürzung für „Alle Polizisten sind Bastarde“.
Sein Landesverband hat sich mittlerweile von ihm distanziert: „Die Polizei hat eine für die Gesellschaft überaus wichtige Funktion und wie in diesem Fall wieder tragisch deutlich wurde, ist diese nicht ungefährlich“, teilte die Partei mit. Das Mindeste, was die Polizeibeamten erwarten dürften, sei Respekt für ihren Dienst.
26jährige Polizistin weiter in Lebensgefahr
„Wir möchten uns für diesen Vorfall bei der verletzten Polizistin, ihrer Familie und Freunden, sowie den vielen Polizisten die jeden Tag für den Dienst an der Gesellschaft eintreten in aller Form entschuldigen und wünschen eine baldige und vollständige Genesung.“ Der Stadtverband Potsdam habe Ordnungsmaßnahmen gegen Goede verhängt, dieser sei von allen Ämtern zurückgetreten. Inzwischen beschäftigt sich auch die Polizei Potsdam mit dem Fall, bei der mehrere Anzeigen gegen den Politiker eingegangen sind.
@PolizeiBB: Reicht das so, oder muß noch formal Anzeige erstattet werden? (Originaltweet: https://t.co/niu305ljVC.) pic.twitter.com/FdVT3TVFBq
— Intersektionalitäter (@CommieEater) 13. Juni 2017
Die Polizei war am Dienstag zu einem Streit zweier Männer in die S-Bahn Station Unterföhring bei München gerufen worden. Nach bisherigen Erkenntnissen schoß der 37 Jahre alte mutmaßliche Täter Alexander B. der Polizistin mit der Dienstwaffe ihres Kollegen in den Kopf. Die Waffe hatte B. dem Polizisten zuvor entwendet. Die 26jährige Beamtin schwebt unterdessen weiter in Lebensgefahr. (tb)