BERLIN. AfD-Parteichefin Frauke Petry hat die Kritik des Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, zurückgewiesen. Die AfD sei „einer der wenigen politischen Garanten jüdischen Lebens auch in Zeiten illegaler antisemitischer Migration nach Deutschland“, sagte sie der Welt.
Lauder hatte die AfD zuvor als eine „Schande für Deutschland“ bezeichnet. Er hoffe, daß die AfD „bald von der politischen Bühne verschwindet“, sagte er vergangene Woche dem Blatt. Petry verwies auf den Einzug ihrer Partei in elf Landtage. „Ronald Lauder ist bestimmt Demokrat genug, um diesen Wählerwillen anzuerkennen.“
Holocausterinnerung greift zu kurz
Warum Lauder die AfD für die Aussagen des thüringischen Landeschefs Björn Höcke zum Thema Holocaust in Mithaftung nehme, verstehe Petry nicht. Schließlich laufe gegen Höcke ein Parteiausschlußverfahren. „Es gehört für die AfD zum politischen Selbstverständnis, an die Grauen des Holocaust zu erinnern.“ Dies allein greife jedoch zu kurz.
Petry erneuerte auch ihre Kritik an „besorgniserregenden Zuständen“ im Zusammenhang mit dem Islam. „Ein Islam, der unsere Rechtsordnung nicht respektiert oder sogar bekämpft und einen Herrschaftsanspruch als letztlich allein gültige Religion erhebt, ist mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht vereinbar.“ (ls)