MÜNCHEN. Die immensen Kosten für eine Flüchtlingsunterkunft machen der bayrischen Hauptstadt zu schaffen. Auf etwas 400.000 Euro im Monat belaufen sich derzeit die Betriebskosten laut einem Bericht der Welt. Allerdings sind in der Unterkunft momentan nur 15 junge Asylsuchende untergebracht.
Das „Young Refugee Center“ in der Marsstraße unweit des Münchner Hauptbahnhofs hatte im April 2016 als zentrale Anlaufstelle für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge den Betrieb aufgenommen. Dort werden die Asylsuchenden ärztlich untersucht, registriert und psychologisch betreut.
Die Einrichtung bietet 180 Kurzzeitschlafplätze mit Zwei- und Vier-Bettzimmern, Küchen und Aufenthaltsräume sowie Büroräume. „Besonders schutzbedürftige Kinder unter 14 Jahren sowie Mädchen werden separat in zwei von insgesamt neun Kurzzeitwohngruppen untergebracht“, heißt es in einer Beschreibung der Stadt. Auf fünf Kinder und Jugendliche kommt ein Betreuer.
Nur acht Bewohner im März
Allerdings sollen die Flüchtlinge nur wenige Tage in der Unterkunft verbleiben, bevor sie auf kleiner Einrichtungen oder Familien verteilt werden. Die Kosten für das „Young Refugee Center“ berechnete die Stadt vor der Eröffnung 2016 auf jährlich etwa 14 Millionen Euro. Mit den derzeit 400.000 Euro pro Monat liegen die Kosten zwar unter der Schätzung, dafür ist die Zahl der dort untergebrachten Flüchtlinge aber auch stark zurückgegangen. Im März lebten gerade mal acht Asylbewerber in der Unterkunft, für die als Personal 35 Stellen eingeplant sind.
Laut dem Sprecher des Münchner Sozialreferats, Frank Boos, werde mit Hochdruck daran gearbeitet, Wege zu finden, um die Kosten zu senken. Möglich sei beispielsweise eine Verkleinerung der Einrichtung. Problematisch sei allerdings, daß sich nur schwer abschätzen lasse, wie viele Flüchtlinge in der Zukunft in München ankämen. Derzeit sei deren Zahl zwar stark rückläufig, sie könne in den Sommermonaten auch wieder ansteigen. (krk)