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Soziale Netzwerke: Islamismus-Experten warnen vor unzureichender Prävention

Soziale Netzwerke: Islamismus-Experten warnen vor unzureichender Prävention

Soziale Netzwerke: Islamismus-Experten warnen vor unzureichender Prävention

Ahmad Mansour
Ahmad Mansour
Ahmad Mansour: In sozialen Netzwerken verbreiten sich islamische Verschwörungstheorien Foto: dpa
Soziale Netzwerke
 

Islamismus-Experten warnen vor unzureichender Prävention

Islamismus-Experten sehen große Defizite im Kampf gegen den Salafismus in Deutschland. „Wir haben Universitäten, die hoch problematische Theologie betreiben“, warnte der Autor Ahmad Mansour bei einer Veranstaltung der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung am Montag in Berlin. Auch in sozialen Netzwerken müsse aktiver vorgegangen werden.
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BERLIN. Islamismus-Experten sehen große Defizite im Kampf gegen den Salafismus in Deutschland. „Wir haben Universitäten, die hoch problematische Theologie betreiben“, warnte der Autor Ahmad Mansour laut den Nachrichtenagenturen dpa und KNA bei einer Veranstaltung der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung am Montag in Berlin.

„Ich finde es verdächtig, daß Vereine, die seit Jahren sagen, Terror hat nichts mit Religion zu tun, heute sagen, gebt uns Geld, wir machen Deradikalisierung“, sagte Mansour, der sich unter anderem mit Antisemitismus bei Moslems beschäftigt. Bei der Förderungen solcher Organisationen seien Qualitätskontrollen nötig.

Islam-Unterricht an Schulen ist nicht gleich Vorbeugung

Die meisten Prediger seien zu stark von „Angstpädagogik und Buchstabenglaube“ geprägt. Wer die Verbreitung von Salafismus unter Jugendlichen verhindern wolle, müsse in sozialen Netzwerken aktiv sein. Denn dort verbreiteten sich Verschwörungstheorien. Eine beliebte Theorie unter Moslems besage, daß der islamische Terroranschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt im Dezember ein „Inside-Job“ gewesen sei.

Die Leiterin der Beratungsstelle Hayat für Deradikalisierung, Claudia Dantschke, mahnte: „Islamischer Religionsunterricht an der Schule ist nicht per se Prävention.“ Anfällig für salafistische Idologien seien vor allem Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen. „Wir sehen unheimlich viele Parallelen zum Rechtsextremismus.“

Ex-BND-Chef sieht Auslandsfinanzierung radikaler Moscheen als Ursache

Unterdessen machte der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) August Hanning als Hauptursache für Terrorismus in Europa die Finanzierung radikaler Moscheen aus dem Ausland verantwortlich. Um Terroranschlägen vorzubeugen, müsse diese Finanzierung unterbunden werden, schrieb Hanning am Montag in einem Gastbeitrag für die Süddeutsche Zeitung.

Geldgeber unter anderem aus der Golfregion transportierten ein „intolerantes und rückwärtsgewandtes Wertebild“ nach Europa, das mit westlichen Vorstellungen nicht vereinbar sei. Nur durch eine Stärkung liberaler Moscheen könne sich auf Dauer ein mit dem Westen vereinbares islamisches Glaubensverständnis entwickeln. (ls)

Ahmad Mansour: In sozialen Netzwerken verbreiten sich islamische Verschwörungstheorien Foto: dpa
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