DÜSSELDORF. Der Salafistenprediger Sven Lau ist zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht Düsseldorf sah es als erwiesen an, daß der deutsche Konvertit zwei Männer für die islamische Terrororganisation Jamwa in Syrien angeworben hat, berichtet die Bild-Zeitung. Die Jamwa kooperiert eng mit einem Ableger der Terrororganisation „Islamischer Staat“.
Lau habe in vier Fällen eine ausländische terroristische Vereinigung unterstützt, begründete das Gericht sein Urteil. Der 36 Jahre alte ehemalige Feuerwehrmann brachte zudem Bargeld und Nachtsichtgeräte in das Bürgerkriegsland.
Während des Prozesses sagte auch der deutsche Salafistenprediger Pierre Vogel aus. Vogel, der Lau als „sehr engen Freund“ bezeichnete, wurde zur gemeinsamen Pilgerreise nach Mekka befragt.
Lau sorgte mit Weinkrämpfen für Aufsehen
Lau soll dabei einen Mitreisenden für den Terrorkampf angeworben haben. Vogel gab jedoch an, sich nicht mehr genau daran erinnern zu können. „Ich bin überzeugt, daß Sven Lau unschuldig ist“, sagte der 39jährige.
Lau sorgte mit seinem Schlußwort für Aufsehen, als er in Tränen ausbrach. Er sitze bereits seit 22 Monaten in Untersuchungshaft, erzählte er dem Bericht zufolge stockend und schluchzend. Im Gefängnis sei er beschimpft, bedroht und angespuckt worden.
Er bat um ein „gerechtes Urteil“. Laus Verteidigung hatte Freispruch gefordert, die Bundesanwaltschaft plädierte für sechseinhalb Jahre Haft. (ls)