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Spendenaffäre: Frankfurter CDU erhielt illegale Spende aus Aserbaidschan

Spendenaffäre: Frankfurter CDU erhielt illegale Spende aus Aserbaidschan

Spendenaffäre: Frankfurter CDU erhielt illegale Spende aus Aserbaidschan

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Geldkoffer: Unzulässige Spende aus dem Ausland Foto: dpa
Spendenaffäre
 

Frankfurter CDU erhielt illegale Spende aus Aserbaidschan

Die Frankfurter CDU hat eine unzulässige Parteispende aus Aserbaidschan angenommen. Zu diesem Schluß kam die Bundestagsverwaltung vor wenigen Tagen. Die Partei hat dies auf Anfrage bereits eingeräumt. Laut Gesetz dürfen Parteien Spenden aus dem außereuropäischen Ausland nicht annehmen, auch nicht von Staatsunternehmen mit deutschen Vertretungen.
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FRANKFURT/MAIN. Die Frankfurter CDU hat eine unzulässige Parteispende aus Aserbaidschan angenommen. Zu diesem Schluß kam die Bundestagsverwaltung vor wenigen Tagen, berichteten WDR, Süddeutsche Zeitung und Abgeordnetenwatch.de. Die Partei habe dies auf Anfrage eingeräumt.

Demnach habe der Frankfurter Kreisverband der CDU Ende Februar 2012 28.000 Euro des staatlichen aserbaidschanischen Öl- und Gasunternehmens Socar überwiesen bekommen. Daraufhin folgte ein vier Jahre andauernder Rechtsstreit mit der Bundestagsverwaltung, von dem die Öffentlichkeit allerdings nichts erfuhr.

Parteien dürfen Spenden aus dem außereuropäischen Ausland nicht annehmen, auch nicht von Staatsunternehmen mit deutschen Vertretungen. Dies war jedoch weder vom Schatzmeister noch vom Wirtschaftsprüfer der Unions-Bundestagsfraktion beanstandet worden.

Erst in der Parteizentrale in Berlin, als die Spende in den Rechenschaftsbericht einfließen sollte, wurden die Prüfer skeptisch. Die Juristen der Bundestagsverwaltung stuften die Überweisung dem Bericht zufolge bereits 2013 als unzulässige Auslandsüberweisung ein.

Obwohl die Partei gegen das Gesetz verstoßen hat, bekommt sie keine Strafe. Grund dafür sei laut dem Rechercheverbund ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig, das im April feststellte, daß eine Selbstanzeige nicht nur Sanktionen mindern, sondern sogar abwenden kann.

Warum das Unternehmen Geld an die CDU spendete, prüfte die Verwaltung jedoch nicht. Der Kreisverband wollte sich dazu nicht äußern. Der Deutschland-Chef von Socar sagte, der Austausch mit politischen Funktionsträgern sei ihm „vor dem Hintergrund der geopolitischen Bedeutung Aserbaidschans und Socars wichtig“. Das Unternehmen spült dem Fiskus des Landes rund 90 Prozent seiner Einnahmen in die Kasse. (ls)

Geldkoffer: Unzulässige Spende aus dem Ausland Foto: dpa
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