SCHONGAU. Bei einem Stadtfest im bayerischen Schongau soll es zu zahlreichen sexuellen Belästigung und Beleidigungen gekommen sein. Während der elftägigen Veranstaltung hätten immer wieder Mädchen beim Sicherheitsdienst Hilfe gesucht, berichtete der Münchner Merkur unter Berufung auf Sicherheitsleiter Stefan Junitsch. Kleingruppen von zwei bis drei Asylbewerbern hätten sich zusammengetan und Mädchen verfolgt.
Höhepunkt war demnach ein Vorfall, bei dem ein Mädchen von mehreren Asylsuchenden hinter einen Verkaufsstand gezerrt worden sein soll. „Der Budenbetreiber hat das mitbekommen und ist sofort eingeschritten“, beschreibt der Security-Chef die Situation. Als der Mann das Handy aus der Tasche geholt habe, hätten die Angreifer von dem Mädchen abgelassen.
Keine Anzeigen bei der Polizei eingegangen
Polizeisprecher Manfred Maier sagte auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT, es seien für das gesamte Fest bisher keine Anzeigen wegen sexueller Belästigungen eingegangen. Der einzige nennenswerte Vorfall sei eine Schlägerei zwischen zwei betrunkenen Deutschen gewesen.
Der Sicherheitsdienst habe sich zwar mündlich an die Polizei gewandt, allerdings konnten die mutmaßlichen Täter nicht mehr gestellt werden, betonte Maier, der am Sonntag selbst vor Ort war. „Die Vorfälle in Köln haben uns für dieses Thema sensibilisiert. Wir sagen den Frauen deswegen immer, sie sollten jede Belästigung anzeigen.“
Vorstand bestätigt Vorfälle
Auch der Vorstand des veranstaltenden Vereins Schongauer Sommer e.V., Manfred Wodarczyk, bestätigte der JF die Vorfälle. Zudem betonte er, Junitsch habe sich an die Polizei gewandt und um Rat gebeten. „Schongau ist eine kleine Stadt mit 13.000 Einwohnern, da reagieren die Leute auf solche Fälle anders“, sagte Wodarczyk.
Junitsch sagte der JF, als Sicherheitsdienstleister habe er keine Anzeigen erstatten können. Einige der Mädchen seien sehr „durch den Wind“ gewesen.
Problem Alkohol
„Es hat noch nie was gegeben“, sagte der Security-Chef, der seit mehr als zehn Jahren mit seinem Team für Sicherheit auf dem Fest sorgt. Allerdings habe ihn das Auftreten einiger Asylbewerber, die vorwiegend aus Syrien, Pakistan oder Afghanistan stammen, dazu veranlaßt, kurzfristig mehr Sicherheitsleute einzusetzen. Sein Team hätte die Lage zwar im Griff gehabt. Aber wenn sich Mädchen bei uns beschweren, gehen die Belästiger weg und probieren’s bei der nächsten.“
„Wenn die Alkohol zu sich genommen haben, sind die äußerst aggressiv“, umschreibt der Sicherheitsmann die Fälle. Neben den sexuellen Belästigungen hätten die Asylsuchenden auch Flaschen nach Standbesitzern geworfen und sie angegangen und beleidigt.
Einwanderer aus moslemischen Ländern seien den Alkohol nicht gewöhnt. „Einen hat es am Samstag übel erwischt“, sagte der Sicherheitsmann. Der randalierende Asylbewerber mußte mit Handschellen in einen Rettungswagen gebracht werden. Wie die Polizei der JF bestätigte, sei der Mann in der Vergangenheit bereits mehrfach alkoholisiert in ein Krankenhaus eingeliefert worden. (ls/ho)