STUTTGART. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat gefordert, minderjährige unbegleitete Asylsuchende zur Alterskontrolle routinemäßig zu röntgen. „Wir gewähren ihnen Rechte, die nur ihnen zustehen, und deshalb müssen wir mit mehr Sorgfalt schauen, wer minderjährig ist und wer nicht“, sagte Strobl der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.
Dies beinhalte auch die Röntgenuntersuchung des Handwurzelknochens, denn „viele Flüchtlinge führten keinen Paß mit sich, „und in vielen Fällen können wir uns leider auch nicht auf die Altersangabe verlassen“.
Europäisches Strafregister
Strobl reagierte damit auf den Mordfall in Freiburg, in dessen Zusammenhang die Herkunft und das genaue Alter des mutmaßlichen Täters Hussein K. immer noch unklar sind. Dieser gab bei seiner Einreise nach Deutschland an, aus Afghanistan zu stammen und 17 Jahre alt zu sein. Eindeutige Dokumente konnte er nicht vorlegen. Allerdings war der Mann bereits 2014 in Griechenland wegen versuchter Tötung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden.
Angesichts dieser Austauschprobleme innerhalb der EU forderte Strobl neben einem europäischen Fahndungs- auch ein europäisches Strafregister: „Ein Standard muß auch sein, daß jeder unbegleitete minderjährige Ausländer zwingend erkennungsdienstlich behandelt wird.“ (gb)