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Dringlichkeitsantrag: SPD fordert Toleranzbekenntnis für Bayernhymne

Dringlichkeitsantrag: SPD fordert Toleranzbekenntnis für Bayernhymne

Dringlichkeitsantrag: SPD fordert Toleranzbekenntnis für Bayernhymne

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Die Bayernhymne: SPD fordert dritte Strophe Foto: picture alliance/dpa
Dringlichkeitsantrag
 

SPD fordert Toleranzbekenntnis für Bayernhymne

Die SPD im bayerischen Landtag setzt sich dafür ein, die Bayernhymne um eine dritte Strophe zu erweitern. Dadurch solle die Vielfalt, Offenheit und Toleranz stärker betont werden. Die CSU lehnt den Antrag ab. Man wolle kein „Multikulti-Blabla in unserer Hymne“, sagte der innenpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Florian Herrmann, der JF.
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MÜNCHEN. Die SPD im bayerischen Landtag setzt sich dafür ein, die Bayernhymne um eine dritte Strophe zu erweitern. Dadurch solle die Vielfalt, Offenheit und Toleranz stärker betont werden. In einem Dringlichkeitsantrag anläßlich der Plenardebatte zum 70. Verfassungsjubiläum am Mittwoch fordern die Sozialdemokraten daher, die Bayernhymne um eine dritte Strophe zu ergänzen.

Konkret handelt es sich dabei um den Gewinnerbeitrag eines Schülerwettbewerbs. Dieser lautet:

„Gott mit uns und allen Völkern, ganz in Einheit tun wir kund: In der Vielfalt liegt die Zukunft, in Europas Staatenbund. Freie Menschen, freies Leben, gleiches Recht für Mann und Frau! Goldne Sterne, blaue Fahne und der Himmel, weiß und blau.“

„Nationalismus auf dem Vormarsch“

SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher begründete den Vorstoß mit der derzeitigen politischen Entwicklung in Europa. „Der unselige Nationalismus ist überall in Europa auf dem Vormarsch. Da ist ein Bekenntnis Bayerns zur europäischen Zusammenarbeit wichtig und notwendig“, sagte er laut Nachrichtenagentur dpa.

Ihm gefalle besonders die Zeile „in der Vielfalt liegt die Zukunft“. Dies zeige, „daß wir in Europa und Bayern für Offenheit, Toleranz und Pluralismus einstehen wollen – und nicht für eine bevormundende Leitkultur“, betonte Rinderspacher.

Die CSU lehnte den Vorstoß dagegen vehement ab. Der innenpolitische Sprecher der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, Florian Herrmann, warf der SPD vor, es gehe ihr allein um parteipolitische Profilierung. „Die Änderung einer Hymne verhandelt man nicht, indem man kurzfristig einen Dringlichkeitsantrag einbringt“, sagte er der JUNGEN FREIHEIT.

„Wir wollen kein Multikulti-Blabla in unserer Hymne“

Aber auch inhaltlich sei der Vorschlag nicht akzeptabel. „Wir wollen kein Multikulti-Blabla in unserer Hymne“, unterstrich Herrmann. Dabei gehe es ihm nicht darum, den von den Schülern verfaßten Text zu diskreditieren. „Wenn Schüler sich mit so etwas beschäftigen, ist das unterstützenswert. Es ist aber etwas anderes, wenn die SPD daraus einen Antrag zu Änderung der Bayernhymne macht.“

Hier zeige sich das dringliche Anliegen der SPD, überall und ständig Multikulti durchzusetzen. „Die SPD will Bayern verändern, in einer Art und Weise, die wir als CSU ablehnen.“

Zudem handle es sich bei der Bayernhymne um ein literarisches Werk, ergänzte der CSU-Innenexperte. „Ich würde ja auch nicht Goethes ‘Zauberlehrling’ mit einer weiteren Strophe versehen oder Thomas Manns ‘Buddenbrooks’ ein alternatives Ende schreiben.“ Deswegen werde die CSU den Antrag der SPD im Landtag mit großer Mehrheit ablehnen.

Weniger begeistert äußerte sich Ex-Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich. Auf Twitter schrieb der CSU-Politiker die „Volkserziehung“ der SPD „nerve“. Dies sah auch die CSU-Bundestagsabgeordnete Katrin Albsteiger so. Auf Twitter kritisierte sie:

(krk)

Die Bayernhymne: SPD fordert dritte Strophe Foto: picture alliance/dpa
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