BREMEN. Knapp zwei Wochen nach den Sex-Attacken während eines Festivals in Bremen steht das volle Ausmaß der Übergriffe noch immer nicht fest. Am Anfang war es nur ein Fall, bei dem drei junge Frauen von einer Gruppe Afghanen belästigt und begrapscht worden waren, der die Polizei beschäftigte.
Doch mittlerweile haben sich zahlreiche Frauen an die Bremer Ordnungshüter gewandt, so daß die Zahl der Ermittlungsverfahren auf 24 gestiegen ist. Und: „Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß es noch weitere Opfer gibt“, teilte die Bremer Polizei am Mittwoch mit. Betroffene seien daher gebeten, sich bei der Polizei zu melden.
Im ersten Fall waren eine 17 Jahre alte Jugendliche und zwei 18jährige Frauen auf einer Tanzfläche während der „Breminale“ von „einer Gruppe junger Männer umarmt und mehrfach unsittlich berührt“ worden. Die Polizei konnte noch während des Festivals vier 18 Jahre alte Männer aus Afghanistan als Verdächtige festnehmen. Sie wurden auf die Polizeiwache gebracht und nach Feststellung ihrer Personalien wieder auf freien Fuß gesetzt.
Tatverdächtige überwiegend aus Afghanistan
Nach einem Aufruf der Polizei an mögliche weitere Opfer meldeten sich in den anschließenden Tagen mehrere Frauen bei den Beamten, die angaben, ebenfalls sexuell belästigt und beleidigt worden zu sein. Die Übergriffe hätten sich über alle fünf Tage des Festivals hinweg ereignet. Bei den bislang ermittelten Tatverdächtigen handle es sich laut Polizei „überwiegend um Flüchtlinge aus Afghanistan“. In einem Fall ermitteln die Behörden auch wegen versuchter Vergewaltigung.
Zu weiteren Nationalitäten der mutmaßlichen Täter wollte sich die Polizei auf Nachfrage nicht äußern. Auch zu Beschreibungen der Grapscher von Opfern machte sie keine Angaben.
Die Polizei hatte mit solchen Geschehnissen gerechnet. Nicht zuletzt wegen der Erfahrungen aus anderen Städten wie an Silvester in Köln hatten die Beamten vor der Veranstaltung auf die Möglichkeit solcher Taten hingewiesen und Präventionstips gegeben.
CDU-Innenexperte Hinners fordert Konsequenzen
Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft, Wilhelm Hinners, forderte, die Taten müßten nun Konsequenzen haben. „Wer als Gast bei uns Asyl beantragt, muß sich an unser Recht und unsere gesellschaftlichen Normen halten. Solche Taten sind nicht zu tolerieren“, sagte Hinners der JUNGEN FREIHEIT.
Der CDU-Innenexperte sprach sich zudem dafür aus, Flüchtlinge in Asylunterkünften und Integrationskursen darüber aufzuklären, wie man sich gegenüber Frauen in Deutschland zu verhalten habe. „Ihnen muß klar sein, daß es keine Einladung ist, eine Frau zu bedrängen, nur weil diese leicht bekleidet ist.“
Wenn aber Asylsuchende zu Sex-Tätern würden, müßten sie auch entsprechend bestraft werden. „Die Botschaft muß lauten: So etwas ist bei uns in Deutschland verboten und wer sich nicht daran hält, bekommt die Konsequenzen zu spüren.“ (krk)