STUHR. Mehrere untergetauchte Terroristen der „Rote Armee Fraktion“ (RAF) sollen im vergangenen Jahr an einem gescheiterten Überfall auf einen Geldtransporter im niedersächsischen Stuhr beteiligt gewesen sein. Dies berichten die Nachrichtenagentur dpa sowie der NDR unabhängig voneinander unter Berufung auf Behördenkreise.
Demnach seien im Juni DNS-Spuren der ehemaligen RAF-Terroristen Daniela Klette, Volker Staub sowie Burkhard Garweg in einem Tatfahrzeug entdeckt worden. Sie gehören zur sogenannten dritten Generation der RAF und sollen zuletzt 1999 in Duisburg einen Geldtransporter überfallen haben. 1993 hatten sie sich nach Auffassung der Behörden an einem Sprengstoffanschlag auf ein Gefängnis im hessischen Weiterstadt beteiligt. Die Staatsanwaltschaft Verden prüft derzeit zudem, ob sich die Gesuchten auch an einem Überfall auf einen Geldtransporter Ende 2015 in Wolfsburg beteiligt haben.
Die RAF ermordete mindestens 34 Menschen. Daneben überfielen ihre Mitglieder immer wieder Banken zur Finanzierung weiterer Terroranschläge. 1998 hatte die linksextreme Terrorgruppe ihre Selbstauflösung bekanntgegeben. Die zuständige Polizeiinspektion Diepholz hatte bereits nach dem Überfall im Juni die Sonderkommission „Real“ gegründet. (ho)