BAUTZEN. Die Auseinandersetzungen zwischen Asylsuchenden und Deutschen in Bautzen sind laut Polizei zu einem nicht geringen Anteil auf das Verhalten von minderjährigen Flüchtlingen zurückzuführen. Die Situation hätte sich in den Abendstunden rund um den Kornmarkt aufgeschaukelt, so daß die Polizei alarmiert wurde, berichtete der Revierführer der Bautzner Polizei, Uwe Kilz, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.
Beim Eintreffen hätten sich eine Gruppe minderjähriger unbegleiteter Asylbewerber und eine Gruppe von Bautznern feindlich gegenübergestanden. Die Asylsuchenden hätten dann begonnen, die gegnerische Gruppe mit Flaschen und Steinen zu bewerfen.
Als die Polizei einschritt, um beide Lager zu trennen, seien Beamte von den Flüchtlingen mit Steinen und Holzlatten angegriffen worden. Es sei zudem bislang unklar, welche der beiden Gruppen einen Rettungswagen mit Gegenständen bewarf.
Bereits am Freitag ging Aggression von Flüchtlingen aus
Die Auseinandersetzung habe allerdings eine Vorgeschichte, betonte Polizeidirektor Kilz. Bereits am Freitag hatte das Bündnis „Bautzen bleibt bunt“ eine Kundgebung mit rund 50 Personen auf dem Kornmarkt angemeldet. Zur selben Zeit fand eine Gegenkundgebung mit ebenfalls 50 Personen statt.
Während einer Rede auf der Gegenkundgebung kam es laut Polizei auf seiten der Asylsuchenden, die sich unter die Teilnehmer der linken Kundgebung gemischt hatten, zu gefährlichen Körperverletzungen gegen einen Redner der Gegenkundgebung (Einsatz von Laserpointer und Flaschenwürfe). Schließlich mußte die Polizei eingreifen und führte einige der minderjährigen Asylbewerber ab.
Geschäftsleute beklagen Zustände
Als Reaktion auf die Vorfälle in den vergangenen Tagen kündigte ein Vertreter des Landkreises auf der Pressekonferenz an, die minderjährigen Asylsuchenden über das geltende Alkoholverbot besser zu belehren. Zudem dürften sie nach 19 Uhr die Asylunterkunft nicht mehr verlassen.
Mitarbeiter von Geschäften am Kornmarkt beklagten sich am Telefon gegenüber der JUNGEN FREIHEIT über die unhaltbaren Zustände. Schlimm sei zudem, daß man darüber nicht offen sprechen dürfe. (krk/ls)