BERLIN. AfD-Chefin Frauke Petry sieht die Asylpolitik als Folge deutscher Schuld- und Minderwertigkeitskomplexe. „Ich glaube, daß die Willkommenskultur der Ausdruck eines tiefer gehenden Problems mit der eigenen Identität ist“, sagte die Partei-Vorsitzende der Nachrichtenagentur dpa.
Demnach seien viele deutsche Politiker der Meinung, „daß die beste Sühne für das, was Deutschland an Verbrechen in der Vergangenheit begangen hat, darin liegt, die eigene Kultur ja nicht zu überhöhen, sondern eher zu relativieren“. Besser, wenn sich die Kulturen „auf Augenhöhe“ begegnen würden. Doch die eigene Kultur werde faktisch „der fremden Kultur“ untergeordnet, betonte die 40jährige.
Islam nicht als Feindbild ausgesucht
Die wachsenden Zahl moslemischer Zuwanderer sei eine Bedrohung für Europa. Die europäische Asylpolitik sei Ausdruck einer sehr großen Offenheit, die aber dazu führe, „daß der Westen nun von Gesellschaftsmodellen bedroht wird, auch über die verstärkte islamische Einwanderung, mit dem ganz klaren Ziel, das orientalische Wertebild auch in Europa leben zu lassen“.
Ihre Partei habe sich den Islam nicht als Feindbild ausgesucht. Viel mehr habe die AfD als erste Partei in Deutschland klar formuliert, „daß der Islam die westlichen Gesellschaften als Feindbild hat“. Kritisch äußerte sich Petry auch zum islamischen Frauenbild. „Eine gut integrierte Frau in Deutschland braucht kein Kopftuch.“ In Deutschland sei die Verschleierung als Schutz der Frau vor Männern „definitiv nicht notwendig“. (ls)