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Diplomatischer Streit: Österreich hat genug von Merkels Asylpolitik

Diplomatischer Streit: Österreich hat genug von Merkels Asylpolitik

Diplomatischer Streit: Österreich hat genug von Merkels Asylpolitik

Werner Faymann
Werner Faymann
Werner Faymann: Wenn Merkel will, kann sie alle Asylwerber haben Foto: picture alliance/ROPI
Diplomatischer Streit
 

Österreich hat genug von Merkels Asylpolitik

„Ich fürchte, ihr Plan B ist, Flüchtlinge weiter durchzuwinken. Und das ist kein akzeptabler Plan.“ Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann hat die Politik der Bundeskanzlerin in der Asylkrise scharf kritisiert. Die größte Zeitung des Landes titelte trotzig: „Wenn Merkel will, kann sie alle Asylwerber haben.“
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BERLIN. Der Ton in der Asylkrise zwischen Deutschland und Österreich verschärft sich. Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann forderte die Bundesregierung am Dienstag auf, Asylsuchende direkt nach Deutschland einzufliegen. Die Bundesrepublik solle „eine Tagesquote festlegen – und nach dieser Flüchtlinge direkt von Griechenland, der Türkei oder Jordanien nach Deutschland bringen“, sagte der Sozialdemokrat dem österreichischen Kurier.

Möglich seien auch „Durchreise-Zertifikate“ für Asylsuchende. „So ist die Verteilung auch vorgesehen. Österreich kann und darf nicht zur Verteilstelle werden. Damit muß Schluß sein“, forderte Faymann. „Wenn Schengen funktionieren soll, was wir wollen, geht es nicht, daß Flüchtlinge von Griechenland bis Österreich durchgewunken werden.“

Daß Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einem scheitern einer europäischen Lösung einen anderen Plan habe, bezweifelte der Politiker. „Ich fürchte, ihr Plan B ist, Flüchtlinge weiter durchzuwinken. Und das ist kein akzeptabler Plan.“ Konkret sprach sich Faymann für einen gemeinsamen EU-Asylfonds aus. Verwendet werden solle das Geld „für den Außengrenzenschutz in Griechenland – und um Kosten für Asylwerber abzudecken“.

„Wenn Merkel will, kann sie alle Asylwerber haben“

Auch in der österreichischen Presse steigt die Unzufriedenheit mit dem Agieren Merkels. Die größte Tageszeitung des Landes, die Kronen Zeitung, veröffentlichte am Dienstag einen Kommentar unter der Überschrift: „Wenn Merkel will, kann sie alle Asylwerber haben.“

Darin schreibt Autor Richard Schmitt:

Liebe CDU, sehr geehrte Frau Merkel – falls Ihr weitere Millionen Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge zu Euch einladen wollt, wenn Ihr diese Migranten auch wirklich anständig versorgen, ausbilden, integrieren und jahrelang finanzieren wollt, dann bitte: Macht es einfach.

Weiter heißt es in dem Text:

Wenn Ihr tatsächlich wollt, liebe deutsche Merkel-Fans, dann leistet euch doch jetzt sofort von Eurem Budgetüberschuß einen Dauereinsatz eines Lufthansa- Airbusses A380, der bei jedem Flug 526 Passagiere von Athen zu Euch nach Frankfurt, Berlin oder Hamburg liefert. Bei nur fünf Flügen pro Tag hättet Ihr dann binnen eines Jahres die Million Flüchtlinge, die Ihr ja noch aufnehmen möchtet.

(ho)

Werner Faymann: Wenn Merkel will, kann sie alle Asylwerber haben Foto: picture alliance/ROPI
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