BERLIN. Die Beliebtheitswerte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sind nach den Terroranschlägen in Würzburg und Ansbach deutlich zurückgegangen. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap Anfang August waren 47 Prozent der Befragten mit der Politik der Kanzlerin zufrieden – zwölf Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Dies ist der zweitschlechteste Wert für die CDU-Vorsitzende in dieser Legislaturperiode.
Vor allem die Asylpolitik der Kanzlerin stößt bei den Wählern auf immer weniger Gegenliebe. 65 Prozent gaben an, damit weniger oder gar nicht zufrieden zu sein. Im Vergleich zum April stieg dieser Wert um sieben Prozentpunkte. Eine Minderheit von 34 Prozent unterstützt dagegen den Merkels Asylkurs.
Angst vor Terror nimmt zu
Auch die Angst vor Terroranschlägen wächst weiter. Zeigten sich im Januar 2015 noch 49 Prozent darüber besorgt, stieg die Zahl nun auf 76 Prozent. 41 Prozent (plus drei Prozentpunkte) der Befragten gab zudem an, größere Menschenmengen zu meiden.
Einen neuen Rekordwert erreichte die Ablehnung eines Beitritts der Türkei zur EU. 80 Prozent der Bundesbürger lehnten dies ab. Im April waren es noch 68 Prozent. Eine große Mehrheit von 88 Prozent forderte zudem von der Bundesregierung, der türkischen Regierung energischer entgegenzutreten. 69 Prozent sprachen sich deswegen dafür aus, die Gespräche über die Visafreiheit für Türken auszusetzen, auch wenn dieser Schritt das Asylabkommen gefährden könnte.
In der Sonntagsfrage blieben fast alle Parteien stabil. Die Union erreicht 34 Prozent, die SPD 22 Prozent, die Grünen 13 Prozent und die AfD zwölf Prozent. Auch die Linkspartei bleibt unverändert bei neun Prozent. Einen Prozentpunkt abgeben muß dagegen die FDP, die nun fünf Prozent erreicht. Die Sonstigen liegen zusammen bei fünf Prozent. (ho)