BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mit Blick auf die Wahlerfolge der AfD ihre Partei dazu aufgerufen, verstärkt auf konservative Wähler zuzugehen. Es sei nicht sinnvoll, auf die AfD und ihre Wähler immer nur einzuprügeln, denn das schaffe Solidarisierungseffekte, soll Merkel laut Bild-Zeitung auf der Präsidiumssitzung am Montag gesagt haben.
Auch CDU-Vize-Chefin Julia Klöckner hat im Umgang mit der AfD zur Mäßigung aufgerufen. „Wir sollten nicht dazu übergehen, die AfD zu ignorieren oder zu beschimpfen“, sagte Klöckner der Rheinischen Post. „Wir müssen heikle Themen offen erklären und diskutieren, um so AfD-Wähler mit Argumenten zurückzuholen“, forderte sie. Zugleich stellte sie fest, daß die AfD „kein Partner“ für die CDU sei.
CDU-Generalsekretär Peter Tauber hatte die AfD nach ihrem Parteitag als rückwärtsgewandte und autoritäre Partei bezeichnet. „Die Haltung der AfD ist ausgrenzend“, sagte Tauber.
Unterdessen widersprach Merkel Berichten, wonach es sich bei ihren Äußerungen auf der Präsidiumssitzung um einen neuen Kurs im Umgang mit der AfD handele. „Es gibt keinerlei neue Strategie“, sagte die Kanzlerin am Dienstag in Berlin. Sie finde, „daß wir genug gute Argumente haben, uns mit anderen Meinungen – auch denen der AfD auseinanderzusetzen – und zwar ohne jeden Schaum vorm Mund und ohne Pauschalurteile.“ (mv)