BERLIN. Durch die zunehmende Zahl von Asylbewerbern drohen den Bürgern steigende Krankenkassenbeiträge. Sollte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble den Steuerzuschuß für die Kassen nicht erhöhen, werde es bereits in diesem Jahr ein Defizit von mehreren hundert Millionen Euro geben, berichtet die Frankfurter Rundschau.
Hintergrund ist, daß Asylbewerber nach 15 Monaten den normalen Arbeitnehmern gleichgestellt werden und vollen Zugriff auf die Sozialleistungen erhalten. Für Hartz-IV-Empfänger zahlt der Bund eine Pauschale von rund 90 Euro pro Person und Monat. Erste Zahlen aus Hamburg zeigten laut dem Blatt allerdings, daß Asylbewerber monatliche Kosten von 180 bis 200 Euro verursachen. Die Differenz müssen die Versicherten aufbringen.
Zahnärzte rechnen mit Milliardenkosten
Pro hunderttausend Asylsuchende entsteht dadurch also ein Defizit von etwa 120 Millionen Euro im Jahr. Im vergangenen Jahr hatten mehr als eine Millionen Asylbewerber Deutschland erreicht. Laut der Frankfurter Rundschau gebe es allerdings auch ein Defizit bei „normalen“ Hartz-IV-Empfängern. In diesem Jahr erhalten die Kassen rund 14 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt.
Bereits Ende Januar hatte die Kassenzahnärztliche Vereinigung in Baden-Württemberg vor Milliardenkosten durch Asylbewerber gewarnt. „Bei einem großen Teil der Flüchtlinge besteht Bedarf auf eine umfassende zahnmedizinische Behandlung oder Sanierung der Gebisse. Das ist mit entsprechenden Kosten verbunden“, sagte Direktor Knuth Wolf. Nach Berechnungen von Experten werden dafür bis zu 10.000 Euro pro Person fällig. Dies könne sich schnell auf mehrere Milliarden Euro summieren.
Noch Ende Dezember 2015 hatte der Präsident der Bundesärztekammer, Frank-Ulrich Montgomery, behauptet, Asylbewerber seien gesünder als Deutsche. „In der Regel sind es junge, dynamische Männer. Die durchschnittlichen Gesundheitskosten eines Asylbewerbers liegen bei 2300 Euro, das sind 600 Euro weniger als bei einem Deutschen. Das sind übernormal gesunde Menschen“, sagte er der Welt. (ho)