DÜSSELDORF/RECKLINGHAUSEN/AHLEN. Die Polizei hat mehrere Asylbewerberunterkünfte in Nordrhein Westfalen wegen des Verdachts auf Identitätsbetrug durchsucht. Nach den Razzien wurden sechs Personen festgenommen sowie 86 Strafverfahren wegen illegalen Aufenthalts, Drogendelikten, Leistungsmißbrauchs und Körperverletzung eingeleitet. Besonders nordafrikanische Männer standen im Fokus der Ermittlungen, berichtete die Welt.
Vor allem in den Ahlener Unterkünften, wo sich überwiegend Nordafrikaner aufgehalten haben, wurden von 230 gemeldeten Personen nur 144 angetroffen. Die übrigen waren verschwunden. Fast die Hälfte der Anwesenden verfügte über falsche Identitäten.
„Registrierung von Flüchtlingen ist extrem mißbrauchsanfällig“
Während der Razzien sperrten fast 300 Polizisten ganze Straßenzüge in Bahnhofsnähe ab, wo sich viele Lokale und Wettbüros befinden. Die Beamten stießen bei den über mehrere Tage verteilten Einsätzen immer wieder auf Personen, die sich illegal in Deutschland aufhielten, falsche Papiere besaßen sowie Straftaten begangen oder Diebesgut versteckt haben sollen.
„Es hat sich gezeigt, daß das Registrierungsverfahren in NRW bisher extrem mißbrauchsanfällig ist, weil bei der ersten Registrierung von Flüchtlingen keine Fingerabdrücke genommen werden. Wir wußten teilweise nicht, mit wem wir es wirklich zu tun haben“, sagt der Landrat des Kreises Warendorf, Olaf Gericke (CDU), der als Kreispolizeichef auch für den Bereich Ahlen zuständig ist.