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Beziehungsanleitung von Frauenmagazin: „Hilfe, mein Freund wählt AfD“

Beziehungsanleitung von Frauenmagazin: „Hilfe, mein Freund wählt AfD“

Beziehungsanleitung von Frauenmagazin: „Hilfe, mein Freund wählt AfD“

Ekel
Ekel
Ekel: Frauenmagazin erklärt AfD zum No-Go picture alliance / blickwinkel/McPHOTO
Beziehungsanleitung von Frauenmagazin
 

„Hilfe, mein Freund wählt AfD“

„Mein Olli, der jedem Obdachlosen zwei Euro in den Hut wirft!“, jammert die erfundene Mina ihre Leserinnen an - der sei nun ein Rechter. Ihr Olli hat sich nämlich sogar mit dem Ortsvorsitzenden der AfD zu einem Bier getroffen. Und spätestens hier wird der aufmerksamen Leserin klar: Jetzt muß Schluß sein. Das geht garnicht. Bloß weg, schlimmer als Fußpilz.
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Der neueste Lidschatten für den Herbst, der peinlichste Promi der Woche und die Beziehung zu einem AfD-Wähler. Mit diesen Top-Themen zog das Frauenmagazin Grazia ihr Resümee aus den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin.

Unter dem Titel „Verliebt in den Falschen. Mein Freund wählt AfD“ würzt die Wochenzeitschrift das angeblich politische Tabu für die verunsicherten Wählerinnen mit einer Liebesgeschichte und dekoriert den Beitrag mit tiefen persönlichen Empfindungen der Partnerin.

AfD wird tabuisiert

Die Redaktion machte sich dafür sogar extra die Mühe, eine fingierte Liebesbeziehung anstatt unter astrologischen Aspekten, unter politischen Gesichtspunkten zu bewerten. In der Ausgabe 38/16 fällt der Freund von der Alternative für Deutschland allerdings in die gleiche Kategorie wie die Mode von der vergangenen Saison.

Die Leserin weiß bei Beidem nicht so recht, ob der angebliche Fauxpas sowieso nicht auffallen würde aber entscheidet sich im Gespräch mit Freundinnen vorsorglich für die absolute Ablehnungshaltung.

Und dann gibt es kein Zurück mehr, jetzt läßt sich weder der Minirock vom vergangenen Frühling wieder aus dem Schrank holen, noch der AfD-wählende Freund zur nächsten Gartenparty mitbringen. Ein richtiges No-Go für die moderne Frau von heute eben!

Schuld der Eltern

„Kann ich ihn lieben, obwohl er dafür stimmen würde, Grenzen zu schließen?“ lautet die schuldbewußte Frage der Autorin noch zu Beginn des Beitrags. Starke Geschütze fährt sie allerdings im nächsten Absatz gegen die erfundene Familie des Partners auf und versucht so eine lebensnahe Situation zu beschreiben.

Diese sei Schuld am Wahlverhalten ihres Freundes, welcher den „kollektiven Kuschelkurs“ satt habe. Seine Eltern hätten ihm nie Konsequenz und Härte vermittelt und darum suche er diese nun bei der Alternative für Deutschland. Sein Jugendtrauma würde er jetzt mit „einer Truppe von Haßverbreitern“ aufarbeiten.

Schlimmer als Fußpilz

„Mein Olli, der jedem Obdachlosen zwei Euro in den Hut wirft!“, erweicht die erfundene Mina das Herz ihrer Leserinnen – der sei nun ein Rechter. Ihr Olli hat sich nämlich sogar mit dem Ortsvorsitzenden der AfD zu einem Bier getroffen. Und spätestens hier wird der aufmerksamen Grazia-Leserin klar: Jetzt muß Schluß sein. Das geht garnicht. Bloß weg, schlimmer als Fußpilz.

Schlimmer auch als die unkontrollierte Zuwanderung und ihre Folgen. Denn die wäre nach Angaben des Magazins schaffbar. „Bei meiner Beziehung glaube ich weniger daran“, schreibt Mina.

Macht aber nichts, denn schon in der nächsten Grazia-Ausgabe gibt es Tipps für das erfolgreiche Flirten mit Flüchtlingen. (JF)

Ekel: Frauenmagazin erklärt AfD zum No-Go picture alliance / blickwinkel/McPHOTO
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