WIESBADEN. Die Einwanderung nach Deutschland hat im vergangenen Jahr einen neuen Höchstwert erreicht. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamts lag der Zuzugsüberschuß abzüglich der Fortzüge bei mindestens 900.000 Personen. Der bisherige Rekordwert stammt mit 800.000 Personen aus dem Jahr 1992.
Damit stieg die Einwohnerzahl der Bundesrepublik auf mindestens 81,9 Millionen. „Es kann derzeit nicht eingeschätzt werden, inwiefern die 2015 nach Deutschland gekommenen Schutzsuchenden bereits in den der Schätzung zugrundeliegenden Ausgangsdaten vollständig berücksichtigt sind“, schränkte die Behörde ein. „Insgesamt dürften die Angaben für 2015 sowohl zum geschätzten Wanderungssaldo als auch zur Jahresendbevölkerung lediglich das erwartete Minimum darstellen.“
Das Geburtendefizit, die Differenz aus Geburten und Sterbefällen, stieg auf rund 190.000 bis 215.000. Die Anzahl lebend geborener Kinder lag bei 705.000 bis 730.000, die Anzahl der Sterbefälle 905.000 bis 930.000. Im Jahr 2014 lag das Geburtendefizit bei 153.000. (ho)