BERLIN. Der Unmut über die Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) innerhalb der Union wächst. „Die CDU muß in der politischen Mitte bleiben und aufpassen, daß sie auf der Suche nach neuen Wählern im linken politischen Spektrum nicht immer mehr Stammwähler irritiert oder gar verliert“, forderte der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach (CDU) gegenüber der Rheinischen Post.
„Für Wertkonservative ist nicht Multikulti das gesellschaftliche Ziel, ihnen geht es um Integration und die vorbehaltlose Akzeptanz unserer Rechts- und Werteordnung“, unterstrich der Politiker. Unterstützung bekam er vom Chef des Parlamentskreises Mittelstand in der Unionsfraktion, Christian von Stetten (CDU).
„Mit einem klaren ordnungspolitischen Kurs kann die Union auch konservative Wähler überzeugen. Sie brauchen nicht zur AfD zu gehen“, sagte von Stetten. Er wies dabei auf eine Studie hin, die derzeit in der Union kursiere. Demnach hatten in den westdeutschen Wahlkreisen bei den Bundestagswahlen seit 1998 konservative CDU-Kandidaten wie von Stetten selbst oder Bosbach insgesamt deutlich höhere Stimmenzuwächse als Bundestagsabgeordnete, die nicht zum konservativen Flügel gehören. (ho)