PRISTINA. Der Bruder des kosovarischen Premierministers Isa Mustafa hat im vergangenen Jahr einen Asylantrag in Deutschland gestellt, um sich hier ärztlich behandeln zu lassen. Dies bestätigte Mustafa auf seiner Facebook-Seite. Demnach habe sein Bruder in der Bundesrepublik eine „schwierige Krankheit“ kurieren wollen.
Auch seine Neffen und Nichten hätten versucht, über Ungarn nach Deutschland einzureisen. Sie seien jedoch wieder abgeschoben worden, berichtete Mustafa. Laut einer kosovarischen Internetseite habe der Bruder des Regierungschefs zuerst versucht, in Frankreich Asyl zu erhalten. Nachdem dies abgelehnt wurde, stellte er am 24. Juni einen Antrag in Rheinland-Pfalz. Kurz darauf traf sich der Premier mit Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Im vergangenen Jahr hatten rund 40.000 Kosovaren in Deutschland Asyl beantragt. Dies waren fast 315 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit liegt das Land hinter Syrien und Albanien auf dem dritten Platz der Asyl-Herkunftsstaaten. Die Anerkennungsquote als politisch Verfolgte lag laut dem Innenministerium bei 0,0 Prozent. (ho)