HAMBURG. Die Hamburger Polizei hat ein Phantombild des mutmaßlichen Alster-Mörders veröffentlicht. Eine Zeugin meldete sich bei der Behörde und beschrieb einen etwa 25 Jahre alten Mann südländischen Aussehens, den sie in der Nähe des Tatortes gesehen habe. Am 16. Oktober wurde der 16 Jahre alte Victor E. an der Kennedybrücke hinterrücks niedergestochen und seine fünfzehnjährige Begleiterin ins Wasser gestoßen.
Die Polizei ermittle „mit Hochdruck“ in alle Richtungen, heißt es in einer Stellungnahme. Auch ein terroristischer Hintergrund der Tat werde geprüft. Am Sonnabend hatte sich die islamische Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zu dem Mord bekannt. „Ein Soldat des Islamischen Staates hat am 16. dieses Monats zwei Individuen in Hamburg erstochen“, behauptete die Terrormiliz. Allerdings wurde das Mädchen nicht erstochen, sondern konnte sich ans Ufer retten.
Die Trauerfeier für Victor E. war massiv von Linksextremisten gestört worden. Die AfD hatte angekündigt, einen Kranz am Tatort niederlegen zu wollen. Daraufhin hatten Linksextreme zu Protesten aufgerufen und die Trauernden attackiert. Nur unter Polizeischutz gelang es den Trauernden, an der Veranstaltung teilzunehmen, berichtete eine Mutter auf Facebook. „Der Heimweg vom Tatort nach Hause verlief unter Geleit von vier Polizisten und drei bis vier Antifas, die äußerst aggressiv an uns klebten.“ (FA)