BERLIN. In der Debatte um die Durchschlagskraft der Munition für den Bundeswehrpanzer „Leopard 2“ hat die SPD einen Einsatz von Uranmunition ausgeschlossen. „Diese Munition verursacht enorme Langzeitschäden, was sich unter anderem im Kosovo zeigte, wo nach dem dortigen Krieg ganze Gebiete abgesperrt werden mußten, weil Uranmunition verschossen worden war“, warnte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, gegenüber der Welt.
Deutschland müsse deswegen „vorbildlich sein“ und auf die Munition verzichten. Hintergrund ist ein Beitrag des ehemaligen Leiters des Planungsstabs im Bundesverteidigungsministerium, Hans Rühle, in der Welt am Sonntag. Darin hatte der Militärexperte kritisiert, die derzeitige „Leopard 2“-Munition sei nicht mehr in der Lage, die Panzerung moderner russischer Panzer vom Typ T-80 und T-90 zu durchschlagen.
Neue Panzer ohne Uranmunition „militärisch sinnlos“
Derzeit verfügt die Bundeswehr lediglich über Pfeil-Munition auf Wolfram-Basis. Diese reiche allerdings nicht aus, die modernen russischen Panzerungen zu durchschlagen. „Dies gilt wohl um so mehr für den ab 2020 zulaufenden einsatzbereiten russischen Kampfpanzer vom Typ ‘Armata’“, schrieb Rühle.
Dieses Problem sei bereits seit 1984 bekannt. Sollte die Bundeswehr weiterhin keine Uranmunition, die wesentlich höhere kinetische Energie erzeugt, einsetzen, sei es „militärisch sinnlos“, alte Leopard-Panzer wieder in Dienst zu stellen. Dies hatte zuletzt Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen angekündigt. Insgesamt sollen 100 ausgemusterte Panzer bis 2017 modernisiert werden. (ho)