WIEN. Die österreichische Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat angekündigt, alle laufenden Asylverfahren auf Eis zu legen. „Österreich ist der Asylexpreß Europas, daher sind wir zum Zielland Nummer eins geworden“, begründete die Politikerin den Schritt. Österreich müsse seine Attraktivität für Asylbewerber senken.
Lediglich Abschiebungen würden noch bearbeitet, berichtet die Krone. Zudem wurden alle laufenden Familienzusammenführungen von Ausländern gestoppt. „Das ist keine leichte Entscheidung, aber wir können nicht weiter mit Hochgeschwindigkeit fahren und die langsamen Länder putzen sich an uns ab“, betonte Mikl-Leitner.
Während Asylverfahren in anderen Ländern bis zu zwei Jahre dauerten, würden die Anträge etwa von Syrern in Österreich innerhalb von vier Monaten bearbeitet. „Seit einem Jahr fordere ich Solidarität. Jetzt braucht es Druck in der EU.“ Allein am Donnerstag habe es 350 Asylanträge in Österreich gegeben, heißt es aus dem Innenministerium. (ho)