BERLIN. Die linksextreme Szene in Berlin hat den Senat aufgefordert, ihr ein „soziales Zentrum“ zu finanzieren. „Erspart uns Mühe und euch Ärger und rückt das Haus gleich raus“, drohte die „Radikale Linke“ auf ihrer Internetseite. Konkret forderten die Linksextremisten ein „hübsches, nicht zu kleines Objekt“. Weiter heißt es: „Wir werden also einiges tun, um es zu bekommen.“
Hintergrund ist die jährliche „Revolutionäre 1. Mai“-Demonstration in der Hauptstadt, bei der in den vergangenen Jahren Hunderte Polizisten verletzt wurden. Am kommenden Sonntag soll im von den Grünen regierten Stadtteil Kreuzberg zudem ein öffentliches „Demotraining“ stattfinden. Darin soll es auch um mögliche Auseinandersetzungen mit der Polizei gehen.
7.000 Beamte im Einsatz
Zugleich zeigten sich die Linksextremisten zufrieden mit der Zusammenarbeit mit den Medien. „Im letzten Jahr war die Presse allerdings sehr kooperativ und wir konnten darüber rund 1.000.000 BerlinerInnen erreichen. Wir würden euch also im Zweifelsfall empfehlen, eine Sonnenbrille und eine Mütze mitzubringen, wenn ihr nicht erkannt werden möchtet.“
Die Berliner Polizei ist nach eigenen Angaben gut auf die Demonstrationen vorbereitet. „Wir sind gelassen, aber wir sind nicht nachlässig“, sagte Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) auf einer Pressekonferenz. Die Polizei plane 7.000 Einsatzkräfte ein, rechne aber nach aktueller Einschätzung nur vereinzelt mit Störungen.
Die linksextreme Szene beginne gerade erst mit der Mobilisierung, die jedoch „noch keine überbordende Dimension“ angenommen habe, betonte Polizei-Einsatzleiter Michael Krömer. Ein Flaschenverbot soll demnach zu einer weiteren Deeskalation führen. (ho/fl)