NÜRNBERG. Die Kindergeldzahlungen an Personen aus Rumänien und Bulgarien in Deutschland sind seit 2012 von 100,7 auf 243 Millionen Euro im vergangenen Jahr gestiegen. Dies entspricht einer Zunahme von mehr als 140 Prozent. Die Zahl der Kinder aus diesen beiden Staaten erhöhte sich nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im selben Zeitraum von 41.840 auf 94.418.
Die Entwicklung ist dabei zwischen den beiden Gruppen sehr unterschiedlich. Während sich die Geldleistungen an Bulgaren verdoppelten, erhöhte sie sich bei Rumänen um fast 200 Prozent. Auch auf dem Arbeitsmarkt haben Personen aus den beiden Staaten zunehmend Probleme.
Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung stieg Quote der Hatz-IV-Empfänger von Bulgaren und Rumänen in Deutschland zwischen April 2014 und April dieses Jahres von 12,9 auf 16,9 Prozent. Neuere Zahlen liegen derzeit noch nicht vor. Insgesamt lag die Hartz-IV-Quote in Deutschland bei 7,5 Prozent. Unter Ausländern liegt dieser Wert bei 16,5 Prozent.
Seit Januar 2014 gilt für Rumänien und Bulgarien die EU-Freizügigkeitsrichtlinie. Ende 2014 lebten etwa 600.000 Personen aus den beiden Staaten in der Bundesrepublik. Für 2015 wird weiteren 140.000 bulgarischen und rumänischen Einwanderern gerechnet. (ho)